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Lieferung der ersten koreanischen Panzer an Polen: 1.000 werden erwartet

Lesezeit: 3 Minuten

Polen – Am 19. Oktober fand in Südkorea eine Zeremonie statt, bei der die ersten K2-Panzer bzw. selbstfahrenden K9-Haubitzen des Kalibers 155 mm, vorgestellt wurden. 212 dieser Haubitzen wurden dieses Jahr von Warschau bestellt. Die Lieferungen sollen vor Ende 2022 beginnen und bis 2026 dauern. Von den südkoreanischen Panzern, die Polen bestellt hat, sollen 180 Stück im Zeitraum 2022-25 ausgeliefert werden. Letztendlich wird die polnische Armee, die bisher deutsche Leopard-Panzer und Panzer auf der Grundlage des sowjetischen Modells T-72 – in der alten Version und auch in der modernisierten polnischen Version PT-91 Twardy – benutzte, zwei Arten von Panzern haben: schwere M1A2-Abrams-Panzer aus US-amerikanischer Produktion und die leichteren koreanischen Panzer. Zusammen mit den Exemplaren dieser Panzer, die gemäß den vom polnischen Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak in diesem Jahr unterzeichneten Verträgen in Polen hergestellt werden sollen, sind es 1.000 K2-Panzer, die Warschau zusätzlich zu den 250 neuen Abrams-Panzern erwerben will, die letztes Jahr in den USA bestellt wurden, und zu den 116 gebrauchten Abrams, die dieses Jahr eilig erworben wurden, um die 240 PT-91 Twardy und die 200 T-72 zu ersetzen, die an die Ukraine abgetreten wurden. Dasselbe gilt für die Selbstfahrlafetten, die zusammen mit den in Polen produzierten insgesamt 600 Stück sein werden, ohne die ebenfalls in Polen hergestellten Selbstfahrlafetten AHS Krab mitzurechen, die das Verteidigungsministerium zur Aufstockung seiner Truppen bestellt hat, nachdem es auch solche an die Ukraine geliefert hatte.

Die polnische Armee scheint nun auf eine Kombination aus US-amerikanischen und südkoreanischen Kriegsgeräten zu setzen, wobei letztere als nahe verwandt gelten, da sie in leichteren Versionen auf der Grundlage amerikanischer Technologien entwickelt wurden. Im Rahmen eines Vertrags, der ebenfalls in diesem Jahr im Zusammenhang mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine unterzeichnet wurde, bestellte Polen bei Korea 48 Kampfflugzeuge des Typs FA-50, eine leichtere Version der amerikanischen F-16, von denen Polen bereits 48 besitzt. Die koreanischen Flugzeuge werden also die polnische Luftwaffe verstärken, während sie auf die 32 Flugzeuge der 5. F-35-Generation wartet, die 2020 in den USA bestellt wurden, aber erst 2026 geliefert werden sollen. Geht es auch darum, seine 28 Mig-29, die aus sowjetischer Produktion stammen, aber inzwischen modernisiert wurden, „freizugeben“, um sie der Ukraine zu übergeben? Dies ist nicht bekannt. Zu Beginn des von Russland gegen seinen ukrainischen Nachbarn entfesselten Krieges wollte Warschau sich nicht allein an einem solchen Geschäft beteiligen

Während die Selbstfahrlafetten eine Reichweite von 30 oder 40 km haben, gab Polen am Mittwoch auch die Unterzeichnung eines weiteren Vertrags mit Südkorea über den Kauf von 288 Mehrfachraketenwerfern K239 Chunmoo bekannt, die je nach verwendeter Munition eine Reichweite von bis zu fast 300 km haben können. Dies ist das koreanische Äquivalent zu den amerikanischen Himars, die die Ukrainer mit sehr guten Ergebnissen gegen das Hinterland der russischen Linien eingesetzt haben. Im Gegensatz zu den Himars ist das koreanische Äquivalent jedoch schnell verfügbar und wird zwischen nächstem Jahr (bereits 18 Stück) und 2028 geliefert. Polen hatte übrigens 2019 ebenfalls 20 Himars-Raketenwerfer bestellt, die erst 2023 geliefert werden, wobei zu beachten ist, dass sich die Lieferzeiten aufgrund des Krieges in der Ukraine seitdem verlängert haben. Auch die K239 Chunmoo werden zum Teil in Polen hergestellt (sie werden übrigens auf polnischen Jelcz-LKWs montiert), ebenso wie die Munition.

Die Analyse des Krieges in der Ukraine, insbesondere die Analyse der effektiven Verteidigung der Ukrainer gegen die russische Invasion, zeigt die große Bedeutung der Artillerie“, so Verteidigungsminister Błaszczak, als er den Vertrag für die koreanischen Mehrfachraketenwerfer am Mittwoch bekannt gab.

Es scheint sich also in diesem Jahr eine umfassende militärisch-industrielle Zusammenarbeit zwischen Polen und Südkorea zu entwickeln, und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem Warschau der Meinung ist, dass seine Armee dringend verstärkt werden muss, und an dem nur die Koreaner in der Lage zu sein scheinen, diesen Bedarf schnell mit hochklassigem Material zu decken, das zudem in der Regel in Bezug auf Munition, Systeme und Ausbildung ziemlich kompatibel mit dem schwereren amerikanischen Material ist, das Polen bereits bestellt hat. Darüber hinaus, so erklärt die Regierung von Mateusz Morawiecki, bieten die Koreaner wettbewerbsfähige Preise und sind sehr flexibel, was den Technologietransfer und die Verlagerung eines großen Teils der Fertigung nach Polen betrifft.