Skip to content Skip to sidebar Skip to footer

Iran-Boykott: Ungarn und Polen tanzen aus der Reihe

Lesezeit: < 1 Minuten

Ungarn/Polen – Wie The Times of Israel am 14. Februar bemerkte, haben sich die Botschafter Ungarns, Zoltán Varga-Haszonits, und Polens, Maciej Fałkowski, – im Gegensatz zu ihren Kollegen aus der Europäischen Union – offensichtlich dafür entschieden, die Feierlichkeiten zum 44. Jahrestag der Islamischen Revolution von 1979 nicht zu boykottieren.

Wie die israelische Zeitung unter Berufung auf von Mashreghnews veröffentlichte Fotos berichtete, nahmen die beiden Diplomaten am Donnerstag, den 9. Februar, in Teheran in Anwesenheit des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi an einer offiziellen Zeremonie teil. Derweil erschüttert eine Welle von Protesten das ganze Land seit dem Tod einer 22-jährigen Kurdin am 16. September, nachdem sie wegen Missachtung der islamischen Kleidungsvorschriften verhaftet worden war. Infolge dieser Proteste wurden sogar 18 Personen zum Tode verurteilt. Auch die westliche Presse berichtet von Hunderten Toten infolge der Repressionen.

Die Lettres de Téhéran veröffentlichten auf Twitter auch Bilder der beiden Botschafter bei der Zeremonie und erklärten:

Hier also der ungarische Botschafter neben Raisi bei der gestrigen Zeremonie und der polnische Botschafter beim Händeschütteln mit dem iranischen Außenminister.

Alle anderen europäischen Diplomaten boykottierten die Zeremonie. […] Die Iraner hatten die europäischen Diplomaten unter dem Hashtag #BoycottIRIDay aufgefordert, nicht an der heutigen jährlichen Zeremonie zum Jahrestag der Islamischen Revolution unter Präsident Raisi teilzunehmen. Die einzigen Botschafter, die anwesend waren, waren die von Polen und Ungarn“.

Der Exekutivdirektor der NGO UN Watch, Hillel Neuer, verurteilte seinerseits diesen ungarisch-polnischen Verstoß gegen die europäische diplomatische Disziplin scharf: „Polen und Ungarn haben die Reihen mit den anderen EU-Ländern in Teheran gebrochen und Botschafter zu einem offiziellen Empfang mit Präsident Ebrahim Raisi geschickt, um den 44. Jahrestag der iranischen Revolution zu feiern.“

Es ist auch erwähnenswert, dass der ungarische Außenminister Péter Szijjártó kürzlich den iranischen Außenminister Ende November in Budapest empfangen hat, wobei die beiden Länder ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit verstärkten.