KURZ GESAGT |
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In den Tiefen der Erde, unter unseren Füßen, liegt ein unerforschtes Reich, das Wissenschaftler über Jahrzehnte hinweg als eine chemische Festung betrachteten. Der Erdkern, verborgen in über 2.900 Kilometern Tiefe, galt als undurchdringlich. Doch eine neue Studie hat diese Annahme erschüttert und offenbart, dass seltene Metalle, einschließlich Gold, aus den Tiefen der Erde durch vulkanische Aktivitäten an die Oberfläche gelangen. Diese Entdeckung könnte unser Verständnis der inneren Dynamik des Planeten grundlegend verändern und bietet faszinierende Einblicke in die verborgenen Prozesse, die die Erde formen.
Ein Hinweis aus den Tiefen der Erde
Eine Gruppe von Geochemikern der Universität Göttingen untersuchte Gesteinsproben des Kilauea, einem der aktivsten Vulkane der Welt, und stieß auf eine bemerkenswerte Anomalie. Sie fanden ungewöhnlich hohe Konzentrationen von Ruthenium, einem wertvollen Metall der Platingruppe. Interessanterweise ähnelt die isotopische Signatur dieses Rutheniums nicht dem, was typischerweise im Erdmantel gefunden wird. Stattdessen weist es auf eine Herkunft aus dem Erdkern hin, wo es seit der Entstehung der Erde vermutet wird. Diese Gesteinsproben aus Hawaii tragen chemische Spuren einer unglaublichen Reise, die über mehrere tausend Kilometer vom Kern-Mantel-Grenzbereich bis zur Oberfläche führt.
Der Erdkern ist nicht so isoliert, wie man dachte
Die am 21. Mai in der Zeitschrift Nature veröffentlichte Entdeckung stellt einen Grundpfeiler der modernen Geologie in Frage: die relative Undurchlässigkeit zwischen dem Erdkern und dem Mantel. Die Forscher vermuten, dass mantellische Plumes – überhitzte Gesteinssäulen, die den Vulkanismus speisen – direkt von der Kern-Mantel-Grenze aufsteigen und dabei schwere, seltene und begehrte Elemente mit sich führen. „Unsere Ergebnisse zeigen nicht nur, dass der Erdkern nicht so isoliert ist, wie man dachte“, erklärt Matthias Willbold, Co-Autor der Studie, „sondern auch, dass er direkt zur chemischen Zusammensetzung bestimmter vulkanischer Regionen, wie Hawaii, beiträgt.“ In anderen Worten, Vulkane könnten nicht nur die Aktivität des oberen Mantels widerspiegeln, sondern gelegentlich auch als Fenster zum Erdkern fungieren.
Gold, ein Geschenk aus dem Herzen der Erde?
Man schätzt, dass 99,9% des Goldes der Erde heute im Erdkern eingeschlossen sind, gefangen in einem Eisenlegierungs-Schmelztiegel, der kurz nach der Entstehung des Planeten gebildet wurde. Die Vorstellung, dass dieses Metall langsam aber sicher durch den Mantel wandert, um die Erdkruste zu erreichen, ist sowohl faszinierend als auch atemberaubend. Bisherige Modelle favorisierten eine andere Herkunft: das späte Hinzufügen durch Meteoriteneinschläge. Diese neue Studie deutet jedoch darauf hin, dass ein Teil des Goldes, das wir heute abbauen, tatsächlich aus den Tiefen des Planeten stammen könnte – im Laufe von Millionen Jahren durch die innere Dynamik der Erde aus dem Kern gerissen. Diese Hypothese heizt auch die Debatten über die Bildung großer Erzvorkommen und die wahren Ursprünge der metallischen Ressourcen an der Oberfläche an.
Eine Erde, die aktiver, vernetzter und lebendiger ist
Diese Entdeckung reiht sich in eine Serie jüngster Studien ein, die zeigen, dass die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen inneren Schichten der Erde intensiver sind als bisher angenommen. Es ist bekannt, dass tiefe Plumes die Geographie der Kontinente verändern – wie in Afrika, wo ein gigantischer mantellischer Aufstieg die tektonische Platte zu zerbrechen droht. In diesem Kontext ist die Emission von Edelmetallen aus dem Kern kein bloßes chemisches Detail. Sie ist der Beweis dafür, dass unser Planet ein dynamisches, vernetztes System ist, in dem nichts wirklich festgelegt ist, nicht einmal der Kern. Und wenn letztendlich das, was wir „den Kern der Erde“ nennen, auch eine ihrer größten Quellen der Transformation ist?
Während wir über diese faszinierenden Entdeckungen nachdenken, wird klar, dass wir erst an der Oberfläche kratzen, was das Verständnis der inneren Prozesse unseres Planeten angeht. Welche anderen Geheimnisse könnten die Tiefen der Erde noch verbergen, die darauf warten, entdeckt zu werden?
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Wow, das klingt ja fast wie aus einem Science-Fiction-Roman! 🌍✨
Kann jemand erklären, wie diese Metalle den Weg durch den Mantel gefunden haben?
Ich frage mich, wie sich diese Entdeckung auf die zukünftige Goldproduktion auswirken könnte. 🤔
Also, wenn das alles stimmt, müssten wir unsere Geologie-Lehrbücher komplett überarbeiten!
Spektakulär! Aber wie sicher sind wir, dass diese Metalle wirklich aus dem Kern stammen?
Ich finde es erstaunlich, wie viel wir immer noch über unsere eigene Erde lernen können.
Das klingt nach einer echten Schatzsuche! 🏴☠️
Wie sieht es mit den Umweltauswirkungen aus, wenn wir diese Metalle abbauen möchten?
Ist das jetzt der Beginn eines neuen Goldrauschs? 🤩
Ich wusste gar nicht, dass Plumes so eine wichtige Rolle spielen. Wieder was gelernt!