KURZ GESAGT |
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Die jüngste Verzögerung der Hyperschall-Marschflugkörper der US-Luftwaffe lenkt die Aufmerksamkeit auf das Comeback einer anderen Waffe, die AGM-183 Air-Launched Rapid-Response Weapon (ARRW). Während die Hypersonic Attack Cruise Missile (HACM) hinter dem Zeitplan zurückbleibt und ihre Kosten überschreitet, erlebt die ARRW eine Wiederbelebung. Diese Entwicklung wirft ein Licht auf die Herausforderungen und strategischen Entscheidungen, denen sich die Luftwaffe bei der Weiterentwicklung ihrer Waffentechnologie gegenübersieht.
Die Herausforderungen der HACM-Entwicklung
Die Hypersonic Attack Cruise Missile, die von Raytheon und Northrop Grumman entwickelt wird, sieht sich mit erheblichen Verzögerungen und Kostenüberschreitungen konfrontiert. Der jährliche Bericht des Government Accountability Office (GAO) an den Kongress weist darauf hin, dass das Programm hinter dem Zeitplan liegt. Trotz der Bemühungen, einen neuen Zeitplan zu entwickeln, der im Rahmen des 5-Jahres-Zeitrahmens für die schnelle Prototypenentwicklung bleibt, könnte der veranschlagte Kostenrahmen erheblich überschritten werden. Die Luftwaffe prüft daher die Möglichkeit, zwei Flugtests als Kostensparmaßnahme zu streichen.
Die HACM ist als kleine, aber leistungsfähige Waffe konzipiert, die von F-15 oder anderen Jägern getragen werden kann. Sie soll das Fünffache der Schallgeschwindigkeit erreichen. Ein Booster bringt den Flugkörper auf Hyperschallgeschwindigkeit, bevor er von einem luftatmenden Motor angetrieben wird, der ihn zum Ziel führt. Bis 2027 plant die Luftwaffe, die ersten 13 Raketen im Rahmen der schnellen Prototypenentwicklung zu bauen und bis 2029 eine Entscheidung über die volle Produktion zu treffen.
Das Comeback der AGM-183 ARRW
Im Gegensatz zur HACM, die derzeit mit Herausforderungen kämpft, erlebt die AGM-183 ARRW ein bemerkenswertes Comeback. Ursprünglich als gescheitertes Projekt angesehen, hat die Luftwaffe ihre Strategie geändert und plant nun, die Entwicklung und Beschaffung der ARRW zu beschleunigen. Diese Entscheidung fiel, nachdem General David Allvin vor dem Kongress erklärte, dass das Budget für das Jahr 2026 zwei unterschiedliche Programme für Hyperschallwaffen umfassen wird, darunter die ARRW.
Die ARRW ist eine große Waffe, die nur an den Tragflächenpylonen eines B-52-Bombers getragen wird. Der Booster, der von einem Army Tactical Missile System entlehnt wurde, bringt den Sprengkopf auf Hyperschallgeschwindigkeit, bevor er gleitend sein Ziel erreicht. Trotz ihrer Größe bietet die ARRW strategische Vorteile, die die Luftwaffe nutzen möchte, insbesondere in Anbetracht der Verzögerungen bei der HACM.
Warum zwei Hyperschallprogramme sinnvoll sind
Die Entscheidung der Luftwaffe, zwei parallele Hyperschallprogramme zu verfolgen, basiert auf einer strategischen Einschätzung der globalen Bedrohungen und technologischen Herausforderungen. Ein ehemaliger hochrangiger Verteidigungsbeamter argumentiert, dass es sinnvoll ist, die ARRW fortzusetzen, da die Verzögerungen bei der HACM typisch für eine bahnbrechende Technologie sind. Durch die Fortsetzung des ARRW-Programms bleibt die Luftwaffe flexibel und kann aus den Testflügen wertvolle Erkenntnisse gewinnen, die auch andere Hyperschallprogramme beeinflussen könnten.
Die Flexibilität und Wahlmöglichkeit, die sich aus der Verfolgung beider Programme ergeben, bieten der Luftwaffe die Möglichkeit, auf unterschiedliche Bedrohungsszenarien zu reagieren, ohne sich auf eine einzige Technologie verlassen zu müssen. Diese Strategie könnte sich als entscheidend erweisen, um die technologische Überlegenheit der USA im Bereich der Hyperschallwaffen zu sichern.
Kosten und strategische Ziele der Luftwaffe
Die finanzielle Dimension spielt bei der Entscheidungsfindung eine entscheidende Rolle. Raytheon hat bereits rund 1,4 Milliarden Euro für das HACM-Programm erhalten. Das Programm begann als Akquisition in der mittleren Ebene, die schneller als die typische Beschaffung ablaufen kann, wird jedoch wahrscheinlich zu einem größeren Verteidigungsakquisitionsprogramm werden. Die Luftwaffe konzentriert sich darauf, eine größere Anzahl von Raketen zu niedrigen Kosten zu erwerben, wie Air Force Secretary Troy Meink betont. Diese Strategie könnte die Skalierbarkeit und die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Hyperschallprojekte erheblich verbessern.
Die Luftwaffe hat ihre Übergangsstrategie überarbeitet, um mit dem Ziel übereinzustimmen, eine größere Raketeninventur früher zu erreichen und gleichzeitig die Herstellbarkeit des Designs zu verbessern. Diese Anpassungen könnten die Fähigkeit der Luftwaffe stärken, schnell auf Bedrohungen zu reagieren und die technologische Überlegenheit zu wahren.
Angesichts der Herausforderungen und strategischen Entscheidungen, mit denen die Luftwaffe konfrontiert ist, bleibt die Frage offen: Wird die Kombination von HACM und ARRW den Weg für die nächste Generation von Hyperschallwaffen ebnen, oder wird die Luftwaffe gezwungen sein, ihre Strategie erneut anzupassen?
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Wow, das klingt ja echt spannend! Was könnte das für die Zukunft der Kriegsführung bedeuten? 🤔
Die Verzögerungen bei der HACM sind echt ärgerlich. Warum passiert das so oft bei militärischen Projekten?
Interessanter Artikel! Danke für die Einblicke. Was denkt ihr, wann werden diese Technologien im Einsatz sein?
Klingt wie aus einem Science-Fiction-Film. Sind diese Hyperschallwaffen wirklich so bahnbrechend?
Hyperschallraketen? Was kommt als nächstes, unsichtbare Flugzeuge? 😆
Danke für den Artikel. Die strategische Flexibilität klingt logisch, aber sind die Kosten gerechtfertigt?
Warum hat die Luftwaffe so lange gebraucht, um auf die ARRW zurückzugreifen?
Ich frage mich, ob diese Technologien irgendwann auch zivil genutzt werden könnten.
Das klingt nach einem Wettlauf der Supermächte. Wer hat im Moment die Nase vorn?
Was passiert, wenn eines dieser Projekte komplett scheitert? Gibt es einen Plan B?