KURZ GESAGT |
|
Alaska Airlines geriet in der Nacht von Sonntag auf Montag in Turbulenzen, als eine plötzliche IT-Panne die Flugoperationen zum Stillstand brachte. Diese unerwartete Unterbrechung führte zur zweiten vollständigen Stilllegung der gesamten Flugzeugflotte innerhalb eines Jahres und löste Besorgnis über die digitale Infrastruktur der Airline aus. Die Auswirkungen waren weitreichend, da nicht nur Alaska Airlines, sondern auch die regionale Tochtergesellschaft Horizon Air betroffen war. Die Fluggäste wurden mit langen Wartezeiten und unzureichenden Informationen konfrontiert, während die Airline darum kämpfte, den Flugbetrieb wieder aufzunehmen.
Alaska Airlines im Ausnahmezustand
Der plötzliche IT-Ausfall führte dazu, dass Alaska Airlines ihre gesamte Flotte am späten Sonntagabend lahmlegte. Laut der Federal Aviation Administration (FAA) wurde der Bodenstopp zunächst um 23 Uhr Eastern Time verhängt. Betroffen waren über 200 Flugzeuge, die unter der Marke Alaska Airlines operieren. Kurz darauf schloss sich auch Horizon Air, die regionale Fluggesellschaft der Alaska Air Group, der Aussetzung an. Die Airline veröffentlichte in den frühen Morgenstunden am Montag ein Update in den sozialen Medien und bestätigte, dass der systemweite Bodenstopp aufgehoben wurde und die Operationen wieder aufgenommen wurden. Dennoch warnte das Unternehmen, dass die Auswirkungen der Störung nicht sofort behoben werden könnten.
Alaska Airlines erklärte: „Während wir unsere Flugzeuge und Crews neu positionieren, wird es höchstwahrscheinlich zu weiteren Auswirkungen auf unsere Flüge kommen. Es wird einige Zeit dauern, bis wir unsere gesamten Operationen wieder normalisieren können.“ Die Ursache der IT-Störung bleibt unklar, die Airline bestätigte jedoch, dass das Problem gegen 20 Uhr Pazifikzeit aufgetreten sei.
Passagiere im Ungewissen
Für die Passagiere führte der plötzliche Halt des Betriebs zu langen Verzögerungen und Verwirrung. Viele saßen stundenlang auf dem Rollfeld fest und erhielten kaum Informationen vom Personal. Reisende an Flughäfen im ganzen Land, insbesondere am Denver International Airport, wo eine der längeren Verzögerungen stattfand, mussten an Bord der Flugzeuge ausharren, während sie auf begrenzte Updates warteten. Grant Watts, der am Sonntagabend an Bord eines am Boden gebliebenen Alaska Airlines-Fluges in Denver war, beschrieb eine frustrierende Erfahrung. „Wir hatten zwei Stunden auf dem Rollfeld gewartet“, erklärte er, wie in der New York Times berichtet wurde. „Gegen 22:30 Uhr wurden die Passagiere schließlich darüber informiert, dass sie das Flugzeug verlassen müssen.“
Andere Passagiere berichteten, dass sie ihr Gepäck nicht abholen oder alternative Flüge organisieren konnten. Einige befanden sich noch Stunden nach dem anfänglichen Systemausfall in den Flugzeugen und warteten auf Anweisungen. Diese Situation reiht sich in eine Serie technischer Probleme bei Alaska Airlines ein. Im April 2024 musste die Fluggesellschaft all ihre Flugzeuge aufgrund einer Softwarefehlfunktion im System zur Berechnung von Flugzeuggewicht und -balance am Boden lassen.
Wachsende Sorgen um Cybersicherheit in der Luftfahrt
Diese jüngste Störung ist das zweite Mal innerhalb von etwas mehr als einem Jahr, dass die Airline ihre Flotte aufgrund von Systemproblemen stilllegen musste. Die IT-Probleme der Airline treten inmitten wachsender Sorgen um die Cybersicherheit in der globalen Luftfahrtindustrie auf. Im Juni erlebte Hawaiian Airlines, ebenfalls im Besitz der Alaska Air Group, Störungen, nachdem Hacker die IT-Infrastruktur ins Visier genommen hatten. Der finanzielle Schaden des Angriffs wurde nicht offengelegt, jedoch laufen noch Bewertungen. Technologiefirmen wie Google und die Cybersicherheitsfirma Palo Alto Networks haben kürzlich die Luftfahrtbranche als Ziel der Hackergruppe „Scattered Spider“ identifiziert.
Andere Fluggesellschaften haben in diesem Jahr ebenfalls digitale Angriffe erlitten. WestJet Airlines in Kanada hatte im Juni mit einem nicht näher spezifizierten Cybervorfall zu kämpfen, und Australiens Qantas war im Juli von einem massiven Datenleck betroffen, bei dem Millionen Kundeninformationen preisgegeben wurden. Unterdessen enthüllte Microsoft am Sonntag, dass es „aktive Angriffe“ auf seine Server-Software festgestellt hat, die sowohl Regierungs- als auch Geschäftssysteme betreffen. Ob die Alaska Airlines-Störung mit diesen Angriffen in Verbindung steht, bleibt unklar.
Die Herausforderungen der digitalen Infrastruktur
Die jüngsten Ereignisse werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, vor denen Fluggesellschaften in der heutigen digitalisierten Welt stehen. Die Abhängigkeit von IT-Systemen für die Verwaltung von Flugbetrieben bedeutet, dass jeder Ausfall schwerwiegende Auswirkungen haben kann. Alaska Airlines betreibt derzeit eine Flotte von 238 Boeing 737-Flugzeugen und 87 Embraer 175-Jets über Horizon Air. Die Airline fliegt zu über 120 Zielen in fünf Ländern und bedient jährlich mehr als 44 Millionen Kunden. Angesichts dieser Zahlen wird deutlich, wie wichtig zuverlässige IT-Systeme für den reibungslosen Betrieb sind.
Die Airline hat sich noch nicht zu den genauen Ursachen des jüngsten Ausfalls geäußert, aber die wiederholten technischen Probleme lassen Fragen zur Belastbarkeit und Sicherheit ihrer digitalen Infrastruktur aufkommen. Die zunehmende Vernetzung und Digitalisierung stellt Fluggesellschaften vor die Herausforderung, nicht nur effiziente, sondern auch sichere Systeme zu entwickeln, die den aktuellen Bedrohungen standhalten können.
Die Vorfälle bei Alaska Airlines verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, die Cybersicherheitsmaßnahmen in der Luftfahrt zu verstärken und die digitale Infrastruktur zu modernisieren. Angesichts der steigenden Anzahl an Cyberangriffen stellt sich die Frage, wie Fluggesellschaften in Zukunft ihre Systeme gegen solche Bedrohungen schützen werden und ob die Branche bereit ist, diese Herausforderungen zu bewältigen?
Gefallen ? 4.4/5 (23)
Wow, wie kann so eine große Airline einfach lahmgelegt werden? 😮
Gibt es schon Informationen, wie lange die Beeinträchtigungen noch andauern werden?
Die Passagiere tun mir echt leid. Hoffentlich bekommen sie eine Entschädigung.
Wieder einmal zeigt sich, wie wichtig Cybersicherheit ist!
Was ist los mit den IT-Systemen bei Alaska Airlines? Da muss dringend was passieren!
Muss ich mir jetzt Sorgen um meinen Flug nächste Woche machen? 😟
Es ist wirklich frustrierend, wie abhängig wir von Technologie geworden sind.