KURZ GESAGT |
|
Die Energiewende ist in vollem Gange, und innovative Technologien rücken zunehmend in den Fokus. Ein vielversprechender Ansatz ist die Nutzung von unterirdischen Atomreaktoren, die in der Lage sind, die stetig steigende Nachfrage nach Energie zu decken, insbesondere durch energieintensive Anwendungen wie Künstliche Intelligenz und Cloud-Computing. Das amerikanische Unternehmen Deep Fission plant, bis 2026 einen neuartigen 15-Megawatt-Reaktor in Betrieb zu nehmen, der tief unter der Erdoberfläche installiert werden soll. Diese Technologie verspricht nicht nur eine höhere Sicherheit, sondern könnte auch ein entscheidender Schritt in Richtung einer kohlenstofffreien Energiezukunft sein.
Funktionsweise der neuen Reaktoren
Die von Deep Fission entwickelten Reaktoren basieren auf einem innovativen Konzept: Kleine, zylindrische Reaktoren werden in etwa 30 Zoll breite Bohrlöcher abgesenkt, die bis zu einer Meile tief in die Erde reichen. Jeder Reaktor ist darauf ausgelegt, 15 Megawatt Energie zu erzeugen. Die Kühlung erfolgt über ein Druckwassersystem, das sich bereits in Atom-U-Booten und traditionellen Kernkraftwerken bewährt hat.
Durch die Verankerung der Reaktoren tief im Erdreich hofft das Unternehmen, einige der langjährigen Herausforderungen der Kernenergie zu bewältigen. Die Platzierung in festem Gestein bietet einen natürlichen Schutzschirm gegen externe Bedrohungen und minimiert den Platzbedarf an der Oberfläche. Zudem gewährleistet das Milliarden Tonnen schwere Gestein passive Sicherheit und Eindämmung.
Deep Fission behauptet, dass ihr proprietäres Design Techniken aus der Kern-, Öl- und Gas- sowie der Geothermieindustrie kombiniert. Die Verwendung handelsüblicher Komponenten und schwach angereicherten Urans soll die Lieferketten vereinfachen. Das Unternehmen schätzt, dass die ersten kommerziellen Systeme Strom für 5 bis 7 Cent pro Kilowattstunde liefern könnten.
Verträge und staatliche Unterstützung
Im Laufe dieses Jahres unterzeichnete Deep Fission eine Vereinbarung mit dem Rechenzentrumsentwickler Endeavor zur Errichtung von zwei Gigawatt unterirdischer Kernreaktoren. Dieser Vertrag unterstreicht die wachsende Nachfrage nach zuverlässiger, kohlenstofffreier Energie zur Unterstützung der Infrastruktur für künstliche Intelligenz und Cloud-Computing.
Im August wurde das Start-up als eines von zehn Unternehmen ausgewählt, die am Reaktor-Pilotprogramm des Energieministeriums teilnehmen. Dieses Programm ist darauf ausgelegt, Genehmigungsverfahren zu vereinfachen und die Markteinführung zu beschleunigen. Das DOE hat das Ziel gesetzt, dass der Pilotreaktor von Deep Fission bis zum 4. Juli 2026 seine Kritikalität erreicht, gefolgt von der Kommerzialisierung.
Die Unterstützung der Regierung könnte entscheidend sein, um die Entwürfe des Unternehmens von der Konzeptphase in die Realität zu überführen.
https://visegradpost.com/de/2025/09/06/jede-sekunde-zaehlt-bei-rettungseinsaetzen-durham-university-entwickelt-t-star-system-das-drohnenschwaerme-in-echtzeit-koordiniert-und-kollisionen-verhindert/
Nuklearprojekte haben hohe Vorlaufkosten und lange Entwicklungszeiten, und die Unterstützung durch staatliche Initiativen bietet einen Weg, um Risiken zu minimieren.
Finanzielle Herausforderungen und Zukunftspläne
Trotz des Fortschritts deuten die Umstände rund um den SPAC-Deal auf finanzielle Herausforderungen hin. Deep Fission sammelte im letzten Jahr nur 4 Millionen Dollar ein und suchte noch im April nach einer Anschubfinanzierung von 15 Millionen Dollar.
Zwar gelang es, 30 Millionen Dollar zu sichern, doch die umgekehrte Fusion bringt auch zusätzliche regulatorische Kosten mit sich. Diese Kosten könnten schwer auf einem jungen Unternehmen in einem kostenintensiven Sektor lasten.
Trotzdem sieht das Start-up dies als einen entscheidenden Moment. Mit der neuen Finanzierung bereitet es sich darauf vor, seinen ersten unterirdischen Reaktor bis Mitte 2026 zu bauen.
Technologische und gesellschaftliche Implikationen
Die Einführung von unterirdischen Atomreaktoren könnte weitreichende technologische und gesellschaftliche Auswirkungen haben. Einerseits könnte dies die Art und Weise, wie wir Energie erzeugen und konsumieren, grundlegend verändern. Andererseits stellen sich Fragen zur gesellschaftlichen Akzeptanz und zu den ökologischen Auswirkungen.
Der technologische Fortschritt in diesem Bereich könnte auch neue Arbeitsplätze schaffen und die lokale Wirtschaft stärken. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die öffentliche Meinung und die politischen Rahmenbedingungen entwickeln werden.
Die Möglichkeit, dezentralisierte Energiequellen zu nutzen, könnte den globalen Energiemarkt revolutionieren und eine nachhaltige Zukunft fördern.
Die Entwicklungen im Bereich der unterirdischen Atomreaktoren könnten einen bedeutenden Beitrag zur Lösung der globalen Energieprobleme leisten. Doch wie werden sich diese Technologien in den kommenden Jahren tatsächlich auf unsere Energieversorgung und unsere Gesellschaft auswirken?
Gefallen ? 4.5/5 (20)
Das klingt ja fast wie Science Fiction! Wird das wirklich bis 2026 fertig sein? 🤔
Unglaublich! Ein Atomreaktor unter der Erde? Was passiert bei einem Erdbeben? 🤔
15 Megawatt klingt viel, aber ist das genug für große Rechenzentren?
Ich frage mich, ob das wirklich sicherer ist als herkömmliche Reaktoren.
Warum unter der Erde? Ist das nicht wahnsinnig teuer?