KURZ GESAGT |
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Der jüngste Drohnenangriff der Ukraine auf russische militärische Einrichtungen markiert einen Wendepunkt im aktuellen Konflikt. Diese akribisch geplante Operation, bekannt als „Operation Spiderweb“, zeigt nicht nur die Entschlossenheit der Ukraine, sich zu verteidigen, sondern auch ihre Fähigkeit, mit begrenzten Mitteln signifikante Schäden anzurichten. Mitten in einer Zeit, in der Friedensgespräche wieder aufgenommen werden, sendet die Ukraine eine klare Botschaft an Russland und die Welt.
Drohnen aus Lastwagen: Wie die Operation durchgeführt wurde
Ukrainische Quellen haben nun mehr Details zur Durchführung der Mission enthüllt. Laut lokalen Medien, die sich auf Insider der Sicherheitsdienste der Ukraine (SBU) beziehen, wurden die 117 Drohnen zunächst heimlich nach Russland geschmuggelt und in speziell modifizierten Lastwagen versteckt. Diese Fahrzeuge waren mit mobilen Logkabinen ausgestattet, in denen die Drohnen bis zu ihrem Einsatz gelagert wurden.
Zum richtigen Zeitpunkt wurden die Dächer der Kabinen ferngesteuert geöffnet, und die Drohnen starteten in Richtung ihrer Ziele — wichtige russische Luftwaffenstützpunkte. Einer der betroffenen Basen war Sredniy in Sibirien. Der Gouverneur von Irkutsk, Igor Kobzev, bestätigte, dass Drohnen aus einem Lastwagen gestartet wurden. In einem Telegram-Beitrag erklärte er, dass das Gebiet gesichert wurde und keine Gefahr für die Zivilbevölkerung mehr bestehe.
Ähnliche Taktiken wurden auch in anderen Regionen eingesetzt. Russische Medien veröffentlichten Videos, die anscheinend Drohnen zeigen, die von der Ladefläche von Lastwagen starten. In einem Clip sieht man Personen, die auf einen Lastwagen klettern, um die Drohnen am Start zu hindern. Weitere Aufnahmen zeigen leere Lkw-Container und beschädigte Seitenwände auf Straßen, was die heimliche Natur der Operation unterstreicht.
Strategische Ziele und kosteneffiziente Waffen
„Operation Spiderweb“ war nicht nur kühn, sondern auch kosteneffizient. Die ukrainischen Streitkräfte setzten FPV-Drohnen (First-Person-View) für den Angriff ein. Diese Drohnen werden in großen Stückzahlen innerhalb der Ukraine produziert und sind wegen ihrer geringen Kosten weit verbreitet. Eine FPV-Drohne kostet in der Regel nur einige Hundert Euro. Im Gegensatz dazu kostet ein A-50-Flugzeug mehr als 325 Millionen Euro.
Die bei dieser Operation angegriffenen Flugzeuge waren zuvor weit außerhalb der Reichweite der Ukraine stationiert worden. Moskau hatte diese Bomber auf Luftwaffenstützpunkten positioniert, die Tausende von Kilometern von der Frontlinie entfernt lagen, um sie zu schützen. Beispielsweise liegt der Luftwaffenstützpunkt Olenya in Murmansk etwa 2.000 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, während der Stützpunkt Belaya in Irkutsk über 4.000 Kilometer entfernt ist.
Die Ukraine hat gezeigt, dass diese abgelegenen Gebiete nicht mehr unantastbar sind. Durch den Angriff auf Bomber, die für Raketenangriffe auf ukrainische Städte verantwortlich sind, hat Kiew eine neue Ebene der Fähigkeiten demonstriert.
Reaktionen und internationale Auswirkungen
Die internationale Gemeinschaft hat auf die „Operation Spiderweb“ mit gemischten Gefühlen reagiert. Während einige Länder die Entschlossenheit der Ukraine bewundern, sehen andere das Potenzial für eine Eskalation des Konflikts mit Besorgnis. Die USA zeigten sich überrascht über den Umfang und die Präzision der Operation. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth wurde während eines Besuchs auf der Nellis Air Force Base über den Angriff informiert. Ein hochrangiger Verteidigungsbeamter sagte anonym, dass Washington im Vorfeld nicht informiert worden sei und die „Komplexität der Operation die Erwartungen übertraf“.
In Russland führte der Angriff zu erhöhter Sicherheitsbereitschaft und verstärkten Kontrollen an strategischen Standorten. Moskaus Reaktion auf den Angriff könnte die laufenden Friedensgespräche beeinflussen, die in der Türkei stattfinden sollen. Der Ausgang dieser Gespräche könnte entscheidend für den weiteren Verlauf des Konflikts sein.
Hintergrund und zukünftige Entwicklungen
Die „Operation Spiderweb“ ist das Ergebnis einer langen und sorgfältigen Planung. Präsident Wolodymyr Selenskyj gab bekannt, dass die Operation insgesamt ein Jahr, sechs Monate und neun Tage in Anspruch nahm, von der ersten Planung bis zur endgültigen Umsetzung. General Wassyl Maljuk, der Leiter der Sicherheitsdienste der Ukraine, spielte eine entscheidende Rolle bei der Vorbereitung und Durchführung der Mission.
Interessanterweise erfolgte die Operation kurz vor einer neuen Runde von Friedensgesprächen. Am selben Tag wie der Angriff kündigte Selenskyj an, dass die Ukraine eine Delegation zu direkten Gesprächen mit Russland nach Istanbul entsenden würde. Verteidigungsminister Rustem Umerow wird das ukrainische Team leiten. „Wir tun alles, um unsere Unabhängigkeit, unseren Staat und unser Volk zu schützen“, sagte Selenskyj in einem weiteren Telegram-Post. Ukrainische Beamte hatten zuvor gefordert, dass Russland ein formelles Memorandum über seine Friedensposition vorlegt. Moskau antwortete, dass das Memorandum während der bevorstehenden Verhandlungen geteilt werde.
Die jüngsten Entwicklungen im Ukraine-Russland-Konflikt zeigen das Zusammenspiel von militärischem Geschick und diplomatischen Bemühungen. Während die Ukraine ihre militärischen Fähigkeiten unter Beweis stellt, bleibt die Frage offen: Werden die laufenden Friedensgespräche eine dauerhafte Lösung bringen können?
Gefallen ? 4.5/5 (30)
Wow, 117 Drohnen? Das ist ja wie aus einem Actionfilm! 🎬
Hat Russland schon auf den Angriff reagiert? 🤔
Ich frage mich, ob solche Aktionen die Friedensgespräche beeinflussen werden.
Ein riskanter Zug von der Ukraine, aber vielleicht nötig. Was denkt ihr? 🤷♂️
Operation Spiderweb klingt wie ein neuer Marvel-Film! 😆
7 Milliarden Dollar Schaden? Das ist gewaltig!
Beeindruckend, wie die Ukraine mit begrenzten Mitteln solche Operationen durchführt.
Wird das die internationale Meinung über die Ukraine ändern?