Polen – Am Samstag, den 31. Juli, fanden in der polnischen Hauptstadt die Gedenkfeiern zum Massaker von Wola statt, das vor 77 Jahren, zwischen dem 5. und 12. August 1944, von SS-Einheiten an der Bevölkerung dieses Bezirks im Rahmen der Niederschlagung des Warschauer Aufstands verübt wurde.
Eine starke Geste des möglichen künftigen deutschen Bundeskanzlers
Dieses Jahr waren der deutsche Botschafter, Arndt Freytag von Loringhoven, und vor allem der neue CDU-Vorsitzende Armin Laschet, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und CDU-Kandidat für die Nachfolge von Angela Merkel als Bundeskanzler, zu Gast. Sie folgten damit dem Beispiel des sozialdemokratischen Bundeskanzlers Willy Brandt, der am 7. Dezember 1970 vor dem Denkmal des Warschauer Ghettos aus Reue für die während des Zweiten Weltkriegs begangenen Verbrechen niederkniete.
„Gedenken an die zivilen Opfer der deutschen Gräueltaten“
„Zum Gedenken an die schrecklichen Verbrechen der deutschen Besatzer während des Warschauer Aufstands haben wir heute gemeinsam mit Ministerpräsident Armin Laschet Kränze an der Gedenkstätte des Warschauer Aufstandes niedergelegt“, so Freytag von Loringhoven – auf Polnisch – via Twitter.
„Wir gedenken besonders der unvorstellbar großen Zahl der zivilen Opfern deutscher Gräueltaten während des Warschauer Aufstands in Wola.“
„Hier haben sich mutige Frauen und Männer der Barbarei entgegengestellt“
Armin Laschet äußerte seinerseits sein
„Entsetzen vor den Gräueltaten der Deutschen.“
[…] Hier haben sich mutige Frauen und Männer der Nazi-Barbarei und die Besetzung Polens entgegengestellt […].
Viele in Deutschland wissen nicht, was die polnische Zivilbevölkerung vor diesem Aufstand, während dieses Aufstandes und insbesondere danach zu erleiden hatte.“
Anschließend traf Laschet mit Staatspräsident Andrzej Duda und Ministerpräsident Mateusz Morawiecki zusammen, mit denen er u.a. „die Rechte der in Deutschland lebenden Polen“ erörterte, wobei die polnischen Behörden „die Möglichkeiten des Polnischunterrichts in Deutschland“ ausbauen und „den Beschluss des Bundestags zur Errichtung einer Gedenkstätte für die Opfer des Zweiten Weltkriegs in Berlin“ umsetzen möchten.