Ungarn – Ohne große Überraschung aufgrund der überwältigenden Mehrheit der Fidesz-KDNP-Koalition im ungarischen Parlament wurde die Fidesz-Kandidatin und Familienministerin Katalin Novák am Donnerstag, den 10. März von den ungarischen Abgeordneten zur Nachfolgerin von János Áder als Präsidentin der Republik gewählt. Sie erhielt 137 Stimmen, während ihr Gegenkandidat, der von der Opposition aufgestellte Wirtschaftswissenschaftler Péter Róna, 51 Stimmen erhielt.
„Ich möchte ein Mensch des Friedens sein“
In ihrer Rede vor dem Parlament sagte Novák, die ihr Amt am 10. Mai antreten und als erste Frau das höchste öffentliche Amt in Ungarn bekleiden wird, unter anderem:
„Eine geistige und intellektuelle Erneuerung ist notwendig.
[…] Ich werde niemals auf die nationale Souveränität verzichten. […]
Ich möchte ein guter Staatspräsident sein, nicht weil ich eine Frau bin, sondern auch weil ich eine Frau bin.
Ich bereite mich auf das Amt vor. Ich bin bereit, alle Aufgaben, die dieses Amt mit sich bringt, auf mich zu nehmen. […]
Als Präsidentin möchte ich ein Mensch des Friedens sein.
[…] Die Ungarn wollen Frieden“.
Katalin Novák ist 44 Jahre alt, sie stammt aus Szeged (der drittgrößten Stadt des Landes, die nahe an der rumänischen und serbischen Grenze liegt), sie ist verheiratet, sie hat drei Kinder und ist Rechtsanwältin und Wirtschaftswissenschaftlerin. Sie war von 2017 bis 2021 stellvertretende Vorsitzende von Viktor Orbáns Partei Fidesz, ein Amt, das sie nun niederlegte, um für das Staatspräsidentenamt zu kandidieren. Sie übte Regierungsämter als Staatssekretärin für Familie und Jugend (2014-2020) und als Familienministerin (2020-2021) aus. Sie spricht fließend Französisch (sie hat unter anderem französisches und europäisches Recht an der Universität Paris-Nanterre studiert), Englisch und Deutsch. Ihre Amtszeit dauert fünf Jahre.