Ungarn – Angesichts des starken Anstiegs der Kraftstoffpreise in den letzten Wochen hat die ungarische Regierung beschlossen, den Preis für Benzin und Diesel ab dem 15. November für mindestens drei Monate auf 480 Forint pro Liter (1,31 €) zu begrenzen, wie am Donnerstag, den 11. November, vom Chefminister im Ministerpräsidentenamt, Gergely Gulyás, angekündigt wurde.
5,1% Ermäßigung für Benzin und 6,3% für Diesel
Verglichen mit dem derzeitigen durchschnittlichen Kraftstoffpreis an der Zapfsäule entspricht dies einer Verbilligung von 5,1 % bei Benzin und 6,3 % bei Diesel. Dies ist das erste Mal, dass eine solche Maßnahme in Ungarn ergriffen wurde.
Diese Entscheidung, die Viktor Orbán vor zwei Wochen als „riskant“ bezeichnete – ohne sie allerdings auszuschließen –, wurde mit dem Anstieg der Kraftstoffpreise um 38 % in den letzten Monaten begründet, während das benachbarte Kroatien eine ähnliche Entscheidung traf und den Preis für Benzin und Diesel auf umgerechnet 550 Forint (1,51 €) deckelte.
Mögliches Risiko einer künstlichen Verknappung
Die für die Autofahrer begrüßenswerte Maßnahme wird jedoch nicht einhellig befürwortet: Ein von Index zitierter Analyst der Erste Bank, Tamás Pletser, ist der Ansicht, dass einige Großhändler die Entscheidung vor Gericht anfechten könnten – da ihre Gewinnspannen erheblich geschmälert werden könnten – und dass die von der Obergrenze betroffenen Produkte in einigen Tankstellen von Zeit zu Zeit ausgehen könnten, wobei eine echte Verknappung nicht auszuschließen ist, wenn die Preise international tatsächlich in die Höhe schießen, da die internationalen Großhändler dann lieber in andere Länder verkaufen.