Ungarn/Polen – Als unmittelbare Folge des durch die russische Invasion in der Ukraine ausgelösten Krieges strömen mehrere Hunderttausend Flüchtlinge in die Grenzländer, darunter Polen und Ungarn, aber auch die Slowakei, Rumänien und Moldawien. Unter diesen Menschen, die vor dem Krieg fliehen, befinden sich nicht nur Ukrainer, sondern auch ausländische Studenten, insbesondere aus Asien und Afrika, die sich nun ebenfalls in einer äußerst prekären Lage befinden.
Rund 76.000 ausländische Studenten in der Ukraine vor dem Krieg
So erklärte Attila Demkó, Direktor des Zentrums für Geopolitik des Mathias Corvinus Collegiums (MCC) in Budapest, bereits am 6. März auf Twitter:
„Ungarn bietet ausländischen Studenten, die dem russisch-ukrainischen Krieg entkommen sind (aus Indien, Nigeria, und anderen afrikanischen Ländern), an, ihr Studium an ungarischen Universitäten fortzusetzen.
Alle Flüchtlinge aus Drittländern (hauptsächlich Afrikaner) wurden problemlos akzeptiert und zurückgeführt, wenn sie dies wünschten“.
Dieses Angebot ist keineswegs anekdotisch, da es bislang nicht weniger als 76.000 ausländische Studenten in der Ukraine gab, darunter 20.000 aus Indien, während die anderen hauptsächlich aus Nigeria, Marokko und Ägypten stammen.
„Die ukrainischen Abschlüsse sind weithin anerkannt und bieten ein hohes Bildungsniveau“,
erklärt u.a,. der Leiter einer Hilfsorganisation für Studenten aus Westafrika, der neulich von der BBC zitiert wurde. Von diesen Studenten befinden sich etwa 10.000 unter den anderen Flüchtlingen, die in den letzten Tagen in den Nachbarländern angekommen sind.
Einige dieser Studenten möchten in ihre Heimatländer zurückgebracht werden, wofür Flüge von Polen und Ungarn aus organisiert werden, während andere sich dafür entscheiden, die ungarischen und polnischen Angebote anzunehmen, ihr Studium in Ungarn bzw. in Polen fortzusetzen und gegebenenfalls auch dort abzuschließen.