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Internationale Beobachterin: Datendiebstahl und Siebenbürgen-Affäre müssen untersucht werden!

Die Magyar Nemzet ist die größte Tageszeitung Ungarns. Die 1938 gegründete Magyar Nemzet (dt. Ungarische Nation) ist eine führende Zeitung der Konservativen und steht der Regierung von Viktor Orbán nahe.

Lesezeit: 3 Minuten

Dieser Artikel ist am 31. März 2022 in der Magyar Nemzet erschienen.

In einer an die Magyar Nemzet übermittelten Erklärung verurteilte Weronika Przebierała, Co-Direktorin des polnischen Instituts für Rechtsanalyse Ordo Iuris, die Ereignisse der letzten Tage als potenziell störend für die ungarischen Wahlen, forderte eine Untersuchung dieser Ereignisse und dass diejenigen, die sie verursacht haben, zur Verantwortung gezogen werden. Weronika Przebierała, die auf Einladung der Allianz für das Gemeinwohl (Alliance for the Common Good) in Ungarn eingetroffen ist, nimmt an einer internationalen Mission zur Beobachtung unserer Wahlen teil.

Wenn sich diese Nachrichten bestätigen, handelt es sich um eine neue Form der Einmischung in den Wahlprozess und diejenigen, die sich dessen schuldig gemacht haben, müssen unverzüglich zur Verantwortung gezogen werden

– so Weronika Przebierała als Reaktion auf einen Artikel, der heute vom Mediaworks Press Center veröffentlicht wurde. In dem betreffenden Artikel wurde berichtet, dass das Wahlkampfteam von Péter Márki-Zay, dem Kandidaten der Linken für das Amt des Ministerpräsidenten, schwere Wahlbetrugshandlungen begangen habe. Die Gruppe DatAdat, die mit dem ehemaligen Ministerpräsidenten Gordon Bajnai in Verbindung stand, soll unter Ausnutzung einer illegal angezapften Datenbank Textnachrichten an mehr als eine Million Wähler verschickt haben.

Heute haben wir auch von den angeblich weggeworfenen Stimmzetteln für die siebenbürgischen Wähler erfahren. Es wäre falsch, die Bedeutung solcher Fälle zu unterschätzen: Jeder dieser Vorfälle muss sorgfältig untersucht werden, um festzustellen, ob es sich um echte Fälle oder um Provokationen handelt“.

– fügte die stellvertretende Leiterin dieser internationalen Beobachtungsmission und Leiterin des internationalen Rechtsbüros des polnischen Instituts für Rechtsanalyse Ordo Iuris, hinzu. Der Bürgermeister von Sepsiszentgyörgy [Sfântu Gheorghe, Rumänien – AdÜ.], Árpád Antal, sagte zu dem Rätsel um die Stimmzettel: „– Es handelt sich zweifellos um eine Provokation, die darauf abzielt, die Wahl der Ungarn in den Nachbarländern Ungarns zu diskreditieren.“

Am Montag – wie auch die Website von Mediaworks berichtet hatte – drangen Cyberkriminelle in mehrere ungarische Nachrichtenseiten ein. Betroffen von dem Angriff waren unter anderem die Titel Metropol, Nemzeti Sport und 888.hu. Die linksgerichteten Kriminellen – so Origó.hu – griffen die Internetseiten des Mediaworks-Konzerns an, um die Stimmen der konservativen Rechten zum Schweigen zu bringen. Auf den Seiten, zu denen sie Zugang hatten, veröffentlichten die Hacker eine Information, in der sie behaupteten, dass verschiedene Wahlversprechen von Márki-Zay bereits erfüllt worden seien. Im Zusammenhang mit diesem Fall erwähnt Origó auch, dass eine Klage eingereicht wurde.

Was Weronika Przebierała betrifft, so sagt sie, dass

alle Vorfälle dieser Art in gleichem Maße verurteilt werden müssen, unabhängig von der Ausrichtung der Pressetitel, die Opfer solcher Praktiken geworden sind. Niemand darf sein Recht auf freie Wahl seiner Informationsquellen in Frage gestellt sehen. Jemandem dieses Recht vorzuenthalten – insbesondere während eines Wahlkampfes – ist ein äußerst gefährlicher Vorfall. Nach den uns vorliegenden Informationen scheint es außerdem, dass der Täter sich für kompetent genug hielt, um zu entscheiden, was wahr und was falsch ist, was sich auch in den verächtlichen Bezeichnungen widerspiegelt, mit denen er die verwüsteten Portale bezeichnete.

Verfehlungen von besonderer Schwere auf dem Höhepunkt des Wahlkampfs

Die polnische Beobachterin verurteilte auch die Aktivitäten der Unbekannten, die am Mittwoch die Fidesz-Seite hackten und damit auf dem Höhepunkt des Wahlkampfs einen der wichtigsten Kommunikationskanäle der Regierungspartei unzugänglich machten, „was auch hier eine schwerwiegende Einmischung in den Wahlprozess darstellt: Je näher der Termin rückt, desto schwerwiegender ist es, den Wählern Informationsmöglichkeiten vorzuenthalten. Es ist ganz offensichtlich, dass der Wahlkampf für die Wähler bei der Bildung ihrer Wahlentscheidung von großer Bedeutung ist“.

Laut einer Meldung vom Donnerstag soll die ungarische Wahlbeobachtungsmission der OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) Verstärkung durch mehrere Delegierte aus dem linksliberalen Lager erhalten haben. Für Przebierała,

ist die OSZE eine international anerkannte Organisation, zu deren Aufgaben es gehört, Berichte zu verfassen, in denen die Ergebnisse ihrer Wahlbeobachtungsmissionen aus der ganzen Welt zusammengefasst werden. Die Tatsache, dass diese Delegation jetzt mehr Mitglieder hat, ist nicht per se negativ. Der OSZE-Zwischenbericht über Ungarn hat jedoch bereits Verwirrung gestiftet, da sich seine Autoren oft auf Quellen stützen, die sie nicht nennen, oder – was sie äußerst verdächtig macht – die Ansichten einer bestimmten politischen Partei in ihrer Kritik am ungarischen Wahlsystem unverändert übernehmen. Meiner Meinung nach gibt es eine Grundregel, die darin besteht, niemals den Kern der Aufgabe eines Wahlbeobachters zu vergessen, der vor allem eine große Verantwortung mit sich bringt: die Stabilität der demokratischen Institutionen zu stärken, das Vertrauen der Wähler in die Wahlprozesse ihres Landes aufzubauen und dazu beizutragen, dass Missbräuche während der Wahlen gestoppt werden.

Diese Woche veröffentlichte Magyar Nemzet auch ein Interview mit Jerzy Kwaśniewski, dem Vorsitzenden von Ordo Iuris, der die oben genannte Beobachterdelegation leitet; er übte scharfe Kritik an dem OSZE-Bericht und behauptete, dass die Organisation in Ungarn parteiisch gehandelt habe.

Von der Visegrád Post aus dem Ungarischen übersetzt.