Polen – Als indirekte Folge des Krieges, der seit fast einem Jahr in der Ukraine tobt, und der Tatsache, dass sich Polen de facto an der östlichen Frontlinie zu Russland und Weißrussland befindet, haben die polnischen Behörden beschlossen, das Budget für die nationale Verteidigung deutlich zu erhöhen.
In einer von der Kanzlei von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki veröffentlichten Erklärung heißt es: „Die gute Lage der öffentlichen Finanzen […] ermöglicht eine beispiellose Modernisierung unserer Armee. Stabile und wachsende Einnahmen für den Staatshaushalt ermöglichen es, mehr in die Sicherheit unseres Vaterlandes zu investieren.
Der vom Sejm verabschiedete Haushalt 2023 sieht Verteidigungsausgaben in Höhe von 97,4 Mrd. Zloty [ca. 20,63 Mrd. €, Anm. d. Red.] vor, was fast 4 % des BIP entspricht.
Im Jahr 2015 waren es nur 37 Mrd. Zloty bzw. 2,2 % des BIP.
Dies ist ein Anstieg um mehr als 160 % [im Vergleich zu 2022, Anm. d. Red.]
[…] Seit 2015 ist die Zahl der Soldaten in den polnischen Streitkräften von 95.000 auf heute rund 164.000 gestiegen – ein Beweis dafür, dass der Dienst in der polnischen Armee heute ein attraktiver Job und für viele eine Quelle des Stolzes ist.“
Polen wird also künftig das NATO-Mitgliedsland sein, das proportional am meisten für seine Landesverteidigung ausgibt,
vor Griechenland (3,76 % des BIP im Jahr 2022) und sogar den USA (3,47 %). Zum Vergleich: Frankreich und Deutschland haben 2021 1,9 % bzw. 1,3 % ihres BIP für Verteidigung ausgegeben, während Russland 4,1 % seines BIP für seine Streitkräfte ausgab.