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Besuch der ungarischen Präsidentin in Subkarpatien und in Kiew

Lesezeit: 2 Minuten

UngarnDie ungarische Präsidentin Katalin Novák reiste in die Ukraine, um die ungarische Gemeinschaft in der Ukraine zu unterstützen und Präsident Selenskyj zu treffen.

Die ungarische Präsidentin reiste zunächst am 22. August zum zweiten Mal seit ihrer Wahl nach Subkarpatien, bevor sie am 23. August nach Kiew weiterreiste, wo sie unter anderem ihren ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj traf, mit dem sie zahlreiche bilaterale Fragen zwischen beiden Ländern erörterte.

Das ungarische Staatsoberhaupt besuchte zunächst Bergsaß (ung. Beregszász, ukr. Berehove) im Herzen von Subkarpatien, einer Region im Südwesten der Ukraine, die vor 1920 Teil des Königreichs Ungarn war und in der noch immer eine ungarische Minderheit von etwa 150.000 Menschen lebt. Dort traf sie mit Kindern sowie Gemeinde- und Provinzpolitikern zusammen und nahm anschließend an einem ökumenischen Gottesdienst anlässlich des ungarischen Nationalfeiertags, dem Stephanstag, in der Kirche der Heilig-Kreuz-Erhöhung in der Stadt teil.

In einer Ansprache im Rahmen der Feierlichkeiten zu Ehren des heiligen Stephanus lobte Novák den Mut der ungarischen Gemeinschaft in Subkarpatien, mit Widrigkeiten umzugehen:

Ich danke all jenen, die durchhalten, die hier sind, die Gemeinden aufbauen und diese Gemeinden leiten. […]

Die Ungarn können sich auf die Ungarn verlassen, um denen zu helfen, die angegriffen werden, denen, die in Schwierigkeiten sind, Ungarn hilft.

[…] Wir verlassen uns auf die Ungarn, dass sie hier in Subkarpatien auf eine Art und Weise leben, die ihrer und Europas würdig ist. […] Heute bringe ich Ihnen die Kraft von fünfzehn Millionen Ungarn in Bergsaß, in Subkarpatien, in der Ukraine. […] Lasst uns unsere Kraft auch von den ukrainischen Freunden beziehen, auf die wir uns verlassen können. […]

Wir werden eine gemeinsame Zukunft haben, auch wenn wir heute noch nicht den Weg dorthin sehen.“

Am Mittwoch nahm Frau Novák in Kiew neben den Präsidenten der Ukraine, Portugals und Litauens an einem Treffen der Krim-Plattform teil. Anschließend führte die ungarische Präsidentin ein Vier-Augen-Gespräch mit dem ukrainischen Beauftragten für Minderheitenrechte und fuhr nach Butscha, einem Vorort von Kiew, um den dortigen Opfern der russischen Invasion zu gedenken.

Es folgte ein Treffen mit Präsident Selenskyj, bei dem eine Vereinbarung getroffen wurde, die die Einrichtung eines direkten Kommunikationskanals zwischen der ungarischen und der ukrainischen Präsidentschaft, die Ausarbeitung eines neuen Dokuments über die Beziehungen zwischen den beiden Ländern, die Teilnahme Ungarns an den vom ukrainischen Präsidenten initiierten Friedensgesprächen, eine enge Zusammenarbeit in Bezug auf die vom Krieg betroffenen Kinder sowie die Verbesserung der Rechtslage der ungarischen Minderheit in Subkarpatien vorsieht.

Als enge Vertraute Orbáns und Mitglied seiner Partei Fidesz spielt Katalin Novák, die erste Präsidentin der Republik Ungarn, eine wichtige Rolle bei der Normalisierung der diplomatischen Beziehungen zur Ukraine. Denn der Dialog zwischen dem in Europa eine konservative Figur darstellenden ungarischen Regierungschef Viktor Orbán, und dem mit den Progressisten im Europäischen Parlament verbündeten ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj erweist sich als eher schwierig.