Polen/Ukraine – Nach den Landwirten sind nun auch die polnischen LKW-Fahrer besorgt über die Konkurrenz ihrer ukrainischen Kollegen. Die Website money.pl zitiert einen von ihnen mit den Worten: „Die polnischen Landwirte haben Angst vor dem billigen Getreide, und wir haben Angst vor den ukrainischen Spediteuren. Wir wurden von ihren Lastwagen überschwemmt“. Die polnische Transportindustrie befürchtet, dass sie ebenfalls einen ungleichen Kampf mit den ukrainischen Unternehmen führen muss. Seit einer Woche hat sich die Situation verschlechtert und polnischerseits wurde eine regelrechte Blockade errichtet.
Mindestens 12 Tage Wartezeit, um von der Ukraine nach Polen zurückzukehren…
Zu diesem Preiswettbewerb kommt noch hinzu, dass das elektronische Warteschlangensystem e-Czerga an der Grenze auf ukrainischer Seite polnische LKW mindestens 12 Tage warten lässt, bevor sie die Grenze wieder passieren dürfen, eine Verzögerung, die es in der Gegenrichtung nicht gibt. In der Praxis melden sich polnische LKW-Fahrer sofort nach ihrer Einreise in die Ukraine an, aber da ihre Fahrt durch die Ukraine meist keine 12 Tage dauert, sind sie darauf angewiesen, den Rest dieser Zeit beim Warten auf einem Parkplatz zu verbringen.
Blockade der Grenzübergänge in Dorohusk, Hrebenne und Korczowa
Als Reaktion darauf beschlossen die polnischen LKW-Fahrer, an den Grenzübergängen Dorohusk, Hrebenne und Korczowa die Ausfahrt ukrainischer LKW aus Polen zu blockieren und nur noch einen LKW pro Stunde durchzulassen. Ihre Forderungen sind klar: Sie „fordern insbesondere die Einführung von Handelslizenzen für ukrainische Unternehmen für den Transport von Waren, mit Ausnahme von humanitärer Hilfe und Lieferungen für die ukrainische Armee, [sowie] die Aussetzung der Lizenzen für Unternehmen, die nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine gegründet wurden, und deren Überprüfung. Sie fordern außerdem die Abschaffung der ‚elektronischen Warteschlange‘ auf ukrainischer Seite.“