Dieser Artikel ist am 7. April 2021 in der Magyar Nemzet erschienen.
Der ungarische nationale Medienverband hat einen offenen Brief an Carsten Schmidt, Geschäftsführer von Hertha BSC, geschickt
In einem offenen Brief an Hertha BSC-Geschäftsführer Carsten Schmidt hat sich auch der ungarische Medienverband auf die Seite von Zsolt Petry gestellt. Die Begründung des deutschen Vereins, sich aus Loyalität zu den Werten der Vielfalt und Toleranz von Petry zu trennen, hält er für zynisch. Nicht Petry, sondern die Hertha solle sich dafür entschuldigen, dass er es gewagt habe, ihn und seine Familie auf der Basis der zynischsten Erfolgswünsche zu verlassen, nachdem er ihm das Leben unmöglich gemacht habe.
„Die Brutalität der von Ihnen verhängten Strafe hat viele erschreckt, in anderen ein Gefühl der Solidarität geweckt, so dass nun der Name Zsolt Petry vielen Menschen bekannt geworden ist, die, da sie keine Fußballfans sind, wenig über ihn wussten, aber der Meinungsfreiheit als einem grundlegenden und traditionellen europäischen Wert die gebührende Bedeutung beimessen“ – so lautet der offene Brief, den der ungarische nationale Medienverband an Carsten Schmidt, den Geschäftsführer von Hertha BSC, geschickt hat.
Hertha BSC begründete die Entlassung von Zsolt Petry mit dem Respekt vor den Werten der Toleranz und Vielfalt.
Der Verband betonte, dass er es als seine Pflicht ansieht, den in Ungarn geborenen Fußballprofi zu unterstützen und seine Stimme für Meinungsfreiheit und Presserecht zu erheben.
„Jeder, der es wagt, die selbstmörderische Einwanderungspolitik bestimmter westlicher Länder zu kritisieren, wird sofort als Rassist gebrandmarkt“, sagte Zsolt Petry gegenüber der Zeitung Magyar Nemzet. Und dass seine Worte in dieser Hinsicht keine Übertreibung enthielten, bewies Hertha BSC dann auch schnell.
Das ist in der Tat das, was Sie tun, und selbst das scheint nicht ausreichend zu sein. Ihre Aussage verlangt eine Entschuldigung von Zsolt Petry, obwohl Sie wissen, dass nicht er sich entschuldigen sollte, sondern Sie, die es wagen, nachdem Sie seine Existenz und die seiner Familie unmöglich gemacht haben, ihn auf der Grundlage unermesslich zynischer Erfolgswünsche zu entlassen.“
In Bezug auf diese Stellungnahme des deutschen Vereins heißt es in dem offenen Brief, dass die zynischste und absurdeste Passage diejenige ist, die sich zur Rechtfertigung der Entlassung von Zsolt Petry auf die Werte „der Vielfalt und Toleranz“ beruft:
„Man beruft sich auf Vielfalt und Toleranz, um eine Entscheidung zu rechtfertigen, die für jeden offensichtlich macht, dass man bei diesen Themen, die die europäische Öffentlichkeit so sehr teilen, nur eine Art von Meinung für akzeptabel hält.“
Der Verband wies auch auf die Tatsache hin, dass der Verein Petry gefeuert hat, obwohl die eigene offizielle Stellungnahme bestätigt, dass das Team mit seiner Arbeit zufrieden war und ihn als angenehmen und hilfsbereiten Menschen sieht, der nie den Eindruck erweckte, dass er zu homophoben oder rassistischen Äußerungen fähig war.
„Leider fand es der Berliner Club wichtiger, dem liberalen politischen Credo, das in Deutschland fast die komplette Hegemonie genießt, und dem Druck der Medien nachzugeben, als einen Mitarbeiter zu verteidigen, der seine beruflichen Pflichten tadellos erfüllt hat.
Wie Magyar Nemzet kürzlich berichtete, gab Hertha BSC am Dienstag auf seiner offiziellen Seite bekannt, dass er den Arbeitsvertrag von Zsolt Petry mit sofortiger Wirkung auflöst, da der Assistenztrainer zuvor in einem Interview mit Magyar Nemzet eine konservative Meinung zum Phänomen der Einwanderung in Europa sowie eine persönliche Meinung zu Péter Gulácsis Haltung zugunsten von „Regenbogenfamilien“ geäußert hatte. Hertha begründete die Kündigung damit, dass das Unternehmen für Werte wie Vielfalt und Toleranz stehe und diese in den Äußerungen Petrys als Hertha-Mitarbeiter offenbar nicht vorhanden seien.
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Von der Visegrád Post aus dem Ungarischen übersetzt.