Ungarn – Bei seinem ersten Amtsantritt als ungarischer Ministerpräsident am 6. Juli 1998 erklärte Viktor Orbán unter anderem, dass Ungarn von nun an seine nationalen Feiertage so begehen werde, wie sie auch fallen. Die Feierlichkeiten anlässlich des Tags des Hl. Stephan an diesem Wochenende sollten diesem Anspruch gerecht werden. Die Behörden sprechen von den größten Feierlichkeiten aller Zeiten, zu denen auch ein monumentales Feuerwerk am heutigen Abend gehört.
In der Tat haben die ungarischen Behörden für die diesjährigen Feierlichkeiten zum Gedenken an die Gründung Ungarns im Jahr 1000 durch den Heiligen Stephan (Szent István), den ersten König Ungarns aus der Árpád-Dynastie, die bis 1301 herrschte, ein außergewöhnliches Programm vorbereitet. Der 20. August ist der wichtigste ungarische Feiertag, der Jahrestag der Gründung des christlichen Staates.
Hunderte von Veranstaltungen dreieinhalb Tage lang an 17 Orten
Im ganzen Land sind Festivitäten geplant. In Budapest findet am Nachmittag die traditionelle Prozession der Heiligen Rechte (der mumifizierten rechten Hand des Königs St. Stephan) sowie ein Umzug entlang der Andrássy-Allee statt. Heute Morgen fand vor dem Parlament in Anwesenheit von Staatspräsident János Áder und Verteidigungsminister Tibor Benkő eine Flaggenhissung mit Vereidigung der Armeeoffiziere statt, gefolgt von einer Luftparade. Der Höhepunkt der Show heute Abend um 21 Uhr ist „das größte Feuerwerk Europas“ (34 Minuten lang, mit 40.000 Raketen) zwischen der Margareten- und der Petőfi-Brücke.
Wie Staatssekretär Zoltán Kovács ankündigte, werden dreieinhalb Tage lang Hunderte von Veranstaltungen an 17 verschiedenen Orten stattfinden, darunter ein Volkskunstfestival im Ofener Burgviertel mit Handwerksvorführungen, visuellen Workshops, Modeschauen, Volkstänzen, traditionellem Essen, mit den Turkvölkern als Ehrengästen, die den Burgbasar auf der Ofener Seite (Buda) in ein riesiges Handwerksfest verwandeln. Auf der Pester Seite können die Zuschauer den goldenen Wagen bewundern, der nach dem Original von 1938 rekonstruiert wurde. Dieser Wagen wurde verwendet, um die Krone im ganzen Land auszustellen, und sein originalgetreuer Wiederaufbau wird von der Garde der Heiligen Krone in feierlicher Kleidung bewacht werden. Schließlich finden von Donnerstagabend bis Sonntag Dutzende von Konzerten im gesamten Stadtzentrum statt.
Eines der sekundären Ziele dieser Feierlichkeiten ist es auch, „der durch die Coronavirus-Pandemie geschwächten ungarischen Tourismusindustrie zu helfen“, wie Regierungssprecherin Alexandra Szentkirályi erklärte, und entsprechend werden die Beschränkungen an diesem Wochenende weitgehend gelockert.
Aktualisierung vom 21. August 2021: