Rumänien/Kroatien – Während die Zwangsmaßnahmen in Westeuropa und einigen mitteleuropäischen Ländern verschärft werden, haben zwei Balkanländer – Rumänien und Kroatien – mehr oder weniger stillschweigend beschlossen, die Covid-Maßnahmen zu beenden.
„Ich bin kein Fan von Diskriminierung“
Auf die Frage nach der Einführung des Gesundheitspasses am Samstag (30. August) antwortete der rumänische Ministerpräsident Florin Cîțu – zitiert von den rumänischen Nachrichtenseiten Universul.net und Mediafax – sehr deutlich:
„Ich bin kein Fan von Diskriminierung […] Ich bin nicht dafür, dass Geimpfte und Ungeimpfte getrennt ins Einkaufszentrum gehen. Die Einkaufszentren waren letztes Jahr geöffnet, als wir den Impfstoff noch nicht hatten […]. Es wäre witzig und lächerlich, sie jetzt zu schließen, wo wir doch diese Lösung haben.“
Der kroatische Gesundheitsminister Vili Beroš, der von Dvenik und Horvátországinfó zitiert wird, hält seinerseits die Aufhebung der Maßnahmen für möglich:
„Dies ist eine der Möglichkeiten […] wir haben 1.600.000 Bürger, die geimpft wurden, und ich persönlich denke, dass die Belastung für das System geringer sein wird
[…] Im Vorjahr haben wir gesehen, welche die beiden besten Elemente zur Bekämpfung dieser Krankheit sind – nämlich die Impfung und die Einhaltung allgemeiner Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung.
Covid-Maßnahmen in Rumänien zurückgeschraubt
Allgemein hat Rumänien seine Covid-Maßnahmen bereits stark reduziert. So erklärte der Leiter des Nationalen Impfausschusses, Valeriu Gheorghiță, am 6. Juli:
„Wir haben die Wirksamkeit der festen Impfstellen neu bewertet. In etwa 80 % der festen Impfstellen werden weniger als 25 % der zugewiesenen Impfkapazitäten geimpft“.
Infolgedessen schloss Rumänien 117 seiner Impfstellen – fast ein Viertel. Am 1. Juli berichtete die Irish Times, dass Rumänien „die Einfuhr der meisten Anti-Covid-Impfstoffe gestoppt hat, nachdem eine Verlangsamung seiner Impfkampagne die Regierung dazu veranlasst hat, mehr als eine Million Dosen an Dänemark zu verkaufen“, und fügte hinzu, dass „etwa 24 % der 19 Millionen Einwohner Rumäniens vollständig geimpft worden sind, aber das Aufgebot in den überwiegend ländlichen Provinzen des Landes fehlgeschlagen ist“. Und bereits am 25. Juni berichtete Romania-Insider, dass Rumänien wahrscheinlich
„mit der Vernichtung einiger Covid-Impfstoffe […] beginnen wird, die kurz vor dem Auslaufen stehen, während das Interesse der Öffentlichkeit an Impfungen erheblich zurückgegangen war.“
Bukarest räumt seine Impfstoffvorräte
Und in diesem Fall scheint Rumänien tatsächlich seine Impfstoffvorräte loszuwerden. Am 24. August teilte der irische Senator Gerry Horkan (Fianna Fáil) auf Twitter mit, dass Rumänien 700.000 Dosen Covid-Impfstoff nach Irland geliefert habe. Am 25. August dankte der Generaldirektor der Abteilung für internationale Organisationen des vietnamesischen Außenministeriums, Ðô Hùng Viêt, Rumänien für die Lieferung von 300.000 Dosen Impfstoff, während Romania-Insider am 20. August berichtete, dass Rumänien „450.000 Moderna-Dosen Südkorea bzw. 1,3 Millionen AstraZeneca-Dosen für Tunesien, Ägypten, Albanien und Vietnam schenkte“ und weitere „100.000 von AstraZeneca und Pfizer hergestellte Dosen für Moldawien und Georgien“ spendete.