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Zwischen 15% und 20% der Ukrainer seien russischgesinnt

Lesezeit: 2 Minuten

Ukraine – Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine eskalierte erneut am Montag, den 21. Februar. Der russische Präsident Wladimir Putin beschloss schließlich, die (2014) selbst erklärte Unabhängigkeit der beiden Volksrepubliken Donezk und Lugansk anzuerkennen, die seitdem einen Teil des Territoriums der beiden gleichnamigen Bezirke kontrollieren. Im Zuge dessen gewährte Wladimir Putin den beiden Entitäten auch militärische Unterstützung und die russische Armee begann – nunmehr offen – ins Donbassgebiet aufzumarschieren.

Für manche Ukrainer ist die Ukraine gar keine eigenständige Nation

In diesem Zusammenhang zitierte die polnische Tageszeitung Rzeczpospolita am selben Tag eine Umfrage aus der Ukraine – ohne die Krim und die beiden abtrünnigen Republiken –, der zufolge eine beträchtliche Anzahl ukrainischer Bürger – bis zu jedem fünften Ukrainer – die Ankunft russischer Truppen begrüßen würde, falls es dazu kommen sollte:

Viele Befragte glauben sogar, dass die Ukrainer keine eigenständige Nation seien, sondern […] dass sie schon immer Teil der ‚ruthenischen Nation’ waren“.

Der Autor des Artikels weist darauf hin, dass diese 15-20% weit mehr Menschen sind, als die Wählerschaft der ukrainischen pro-russischen Partei Sa Schisnj (Für das Leben) – die „nur“ 44 von 450 Sitzen im ukrainischen Parlament hat, aber weniger als die Ergebnisse der Partei der Regionen des früheren Präsidenten Viktor Janukowitsch – der 2014 durch die Maidan-Revolution gestürzt wurde , die jedoch auf der Krim und in den seitdem separatistisch gewordenen Regionen Donezk und Lugansk die meisten Stimmen erhielt.

Die Angst vor einer fünften Kolonne

In den Augen vieler anderer – patriotischer und antirussischer – Ukrainer werden die Russischsprachigen daher oft misstrauisch beäugt, wenn man in ihnen nicht gleich eine potenzielle „fünfte Kolonne“ und zukünftige „Kollaborateure“ einer gefürchteten russischen Besatzung sieht. Der russisch-ukrainische Konflikt spielt sich nicht nur zwischen der Ukraine und Russland ab, sondern auch innerhalb der ukrainischen Gesellschaft selbst.

Die Umfragewerte von Putin und Lukaschenko sinken stark.

Die polnische Zeitung stellt jedoch eine für den russischen Staatschef ungünstige Entwicklung der ukrainischen öffentlichen Meinung fest. Seit langem werden einmal im Jahr Umfragen durchgeführt, in denen die Staats- und Regierungschefs der Ukraine sowie Russlands, Weißrusslands und der USA auf einer Skala von 1 (schlechteste Bewertung) bis 10 (beste Bewertung) bewertet werden. Früher „erhielt Putin eine gute 7, Lukaschenko ebenfalls, und sie wurden etwas besser bewertet als der US-Präsident. Die ukrainischen Präsidenten hatten eine Note von 3. Nach 2014 fiel Putins Note auf 3. Lukaschenkos Note sank erst 2020 (als er die Massenproteste befriedete – AdR.)“, erklärte ein Soziologe der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Zeitung Rzeczpospolita.