Ungarn – Das ehemalige Flaggschiff der ungarischen Industrie, das 1896 in Budapest von Béla Egger gegründet wurde, hat bereits seit einiger Zeit mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Das Unternehmen, das zunächst zwischen dem 11. und 22. April die Teilschließung von fünf Werken (Budapest, Hajdúböszörmény, Kisvárda, Nagykanizsa und Zalaegerszeg) angekündigt hatte, teilte am Mittwoch, den 27. April mit, dass sie bis Ende 2022 rund 1600 (von 3100) Beschäftigten entlassen werde.
Umstrukturierung in Richtung „vielversprechenderer“ Geschäftsbereiche
Tatsächlich leitet das Unternehmen eine Umstrukturierung ein, die dazu führen wird, dass es die Produktion von Glühbirnen einstellt und
„sich stärker seinen neuen, innovativen und vielversprechenderen Geschäftsbereichen zuwenden wird“,
und zwar Modernisierung der energieeffizienten Beleuchtung, Herstellung von Komponenten und Bereitstellung von hochmodernen LED-Lösungen für Außenbereiche, Industrieanlagen und Tunnels.
1600 Kündigungen bis Ende 2022
Laut der Unternehmensleitung „ist dies der einzige Weg für dieses ungarische Unternehmen, das seit 125 Jahren exportiert, um auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die geplanten Maßnahmen werden die Arbeitsplätze von 1500 Personen retten, aber auch zur Kündigung von etwa 1600 Personen bis Ende des Jahres führen“.
Die angekündigten Kündigungen werden die Standorte Nagykanizsa (700), Újpest (400), Kisvárda (276), Hajdúböszörmény (170) und Zalaegerszeg (60) betreffen.
Welche Hilfe für die gekündigten Mitarbeiter?
Der Geschäftsführer von Tungsram, Jörg Schauer, bat die ungarische Regierung um wirtschaftliche Hilfe, um die „historische ungarische Marke“ zu erhalten. Der sozialdemokratische Europaabgeordnete István Ujhelyi schlug vor, den Europäischen Fonds für die Anpassung an die Globalisierung (EGF) zu nutzen, um den Beschäftigten von Tungsram zu helfen, die ihren Arbeitsplatz verlieren werden: „Dieses EU-Geld könnte verwendet werden, um den Betroffenen zu helfen, einen neuen Arbeitsplatz zu finden, ein eigenes Unternehmen zu gründen oder an einer Ausbildung bzw. Umschulung teilzunehmen.“ Seinerseits erklärte der Kabinettschef des Ministerpräsidenten, Gergely Gulyás, dass die Regierung eher Investitionen und damit die Schaffung von Arbeitsplätzen in den betroffenen Regionen anregen wolle.