Slowenien – Am Sonntag, den 13. November, fand die zweite Runde der slowenischen Präsidentschaftswahlen statt. Es ging darum, zwischen den beiden Kandidaten zu entscheiden, die in der ersten Runde am 23. Oktober die Nase vorn hatten: Anže Logar (SDS) 34 %, der dem ehemaligen konservativen Ministerpräsidenten Janez Janša nahesteht, und Nataša Pirc Musar 26,9 %, die von der linksgerichteten Regierung von Robert Golob unterstützt wird.
In diesem zweiten Wahlgang gewann die liberale Kandidatin mit 53,9 % der Stimmen, während ihr konservativer Gegner 46,1 % erhielt. Nach Kolinda Grabar-Kitarović, Präsidentin Kroatiens von 2015 bis 2020, Zuzana Čaputová, slowakische Präsidentin seit Juni 2019, und Katalin Novák, ungarische Präsidentin seit Mai 2022, bekommt nun auch Slowenien eine Frau als Staatsoberhaupt.
Nataša Pirc Musar war bisher als Rechtsanwältin und Journalistin tätig. Sie war Nachrichtensprecherin beim slowenischen Staatsfernsehen und später beim Privatsender POP TV. Von 2012 bis 2014 war sie dann Vorsitzende der Gemeinsamen Kontrollinstanz von Europol, bevor sie 2016 eine Anwaltskanzlei gründete. Eine ihrer berühmten Klientinnen ist die ehemalige First Lady der Vereinigten Staaten, Melania Trump (geboren als Melanija Knavs), die slowenischer Abstammung ist.
In ihrer ersten Rede nach ihrem Wahlsieg sagte Pirc Musar, die ihr Amt am 23. Dezember antreten wird, unter anderem: „Ich werde mein Bestes tun, um wirklich die Präsidentin aller zu sein. Ich werde hart für Menschenrechte und Demokratie arbeiten und mich sehr darum bemühen, dass wir uns in strategischen Fragen in der Politik einig sind. […]
Slowenien wird eine Präsidentin haben, die an die Europäische Union und die Werte glaubt, auf denen sie aufgebaut wurde.“