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Gazprom hat anscheinend den Gashahn nach Polen zugedreht

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Polen/Russland – Laut einer Meldung der polnischen Presse habe Gazprom seit dem 20. Dezember 2021 seine Gaslieferungen nach Westeuropa über die Jamal-Pipeline durch Polen eingestellt. Seit diesem Datum erhält Polen kein russisches Gas mehr und ist dazu übergegangen, welches aus Deutschland zu kaufen.

Vorläufig keine Gefahr einer Gasknappheit in Polen

Wie unter anderem das Portal 300Gospodarka erklärt, hat Gazprom seit dem 20. Dezember keine Transportkapazitäten mehr über die Jamal-Pipeline gebucht, während das Gas, das Deutschland in den letzten Tagen an Polen verkauft hat, über die Jamal-Pipeline rückgeleitet wird. Das Unternehmen Gas Storage Poland bestreitet allerdings, dass in Polen in naher Zukunft eine Gasknappheit drohen könne, da die Lager zu 86% gefüllt seien (Angaben vom 29. Dezember) – ein Reservenstand, der deutlich über denjenigen der westeuropäischen Länder liegt, da Polen seine Versorgungsquellen diversifiziert – insbesondere über den Gasterminal im pommerschen Swinemünde (Świnoujście).

Russland und Gazprom weisen Vorwürfe der Kursmanipulation zurück

Russland und Gazprom, denen vorgeworfen wird, auf diese Weise den Anstieg der – derzeit außergewöhnlich hohen – Gaspreise anzuheizen, um die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 zu erzwingen, entgegnen, dass es im Gegenteil die Gaslieferungen von Deutschland nach Polen sind, die diesen Effekt hervorrufen würden.

Der Sprecher von Gazprom, Sergej Kuprianow, erklärte am 26. Dezember:

Es gibt eine Umkehrung des Gasflusses von Deutschland nach Polen und offenbar auch in die Ukraine, in der Größenordnung von 3 bis 5 Millionen Kubikmetern täglich. Dieses Gas kommt aus unterirdischen Speichern in Deutschland, die bereits zu 47% genutzt wurden. Und der Winter hat gerade erst begonnen … Das ist keine sehr rationale Entscheidung“,

Gleichzeitig wies er Vorwürfe der Marktmanipulation zurück: „Die Vorwürfe gegen Russland und Gazprom, dass wir wenig Gas an den europäischen Markt liefern [würden], sind absolut unbegründet“.