Skip to content Skip to sidebar Skip to footer

Mitteleuropa zeigt weiterhin Solidarität mit der Ukraine

Lesezeit: 2 Minuten

Polen/Slowakei/Tschechien – Einige Wochen nach dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine engagieren sich die mitteleuropäischen Länder zunehmend, um das Nachbarland zu unterstützen.

Eduard Heger erschüttert über das Massaker von Butscha

Nach seinen Amtskollegen aus Polen, Tschechien und Slowenien besuchte auch der slowakische Ministerpräsident Eduard Heger am Freitag, den 8. April, die Ukraine – gemeinsam mit der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyern. Anlässlich dieses Solidaritätsbesuchs begleiteten Eduard Heger und Ursula von der Leyen den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach Butscha, einer Stadt nordwestlich von Kiew, in der nach dem Abzug der russischen Truppen, die diesen Vorort der ukrainischen Hauptstadt mehrere Wochen lang besetzt gehalten hatten, mehrere hundert Leichen auf den Straßen gefunden worden waren. Die russischen Truppen werden des Kriegsverbrechens und sogar des Völkermords beschuldigt, was die russischen Behörden bestreiten, die von einer makabren Inszenierung des ukrainischen Geheimdienstes sprechen.

Der slowakische Ministerpräsident Eduard Heger, der von dem, was er in Butscha gesehen hatte, stark erschüttert war, schilderte seine Eindrücke folgendermaßen: „Die Fahrt von Kiew [nach Butscha] bereitet einen allmählich auf das vor, was einen erwartet. Man sieht zerstörte Straßen, Häuser und Autos. Einige sind abgebrannt, andere wurden durch Bomben oder Beschuss zerstört. [Und dann, in Butscha] … Massengräber und Leichen in schwarzen Säcken. […]

Nicht nur Frauen, sondern auch junge Mädchen wurden vergewaltigt und bekamen anschließend Nazi-Symbole auf den Bauch gebrannt. Ich sah Bilder von Familien, deren Kinder ermordet, auf einen Haufen gepackt und angezündet worden waren. […] Was ich gesehen habe, werde ich für den Rest meines Lebens nicht vergessen“.

Die tschechische Verteidigungsministerin wünscht sich einen US-Stützpunkt in Tschechien

Konfrontiert mit diesem Schrecken des Krieges fast vor ihrer Haustür, schlug die tschechische Verteidigungsministerin Jana Černochová – die nach Ostern in die USA reisen wird – in einem Interview, das Deník N am Samstag, den 9. April, veröffentlichte, gerade vor, mit den USA ein ähnliches Abkommen zu schließen, wie es die benachbarte Slowakei im Februar getan hatte: „Ich möchte dieses Thema bei dem bilateralen Treffen ansprechen.

Wir können den Weg des Abkommens gehen, das die Slowakei abgeschlossen hat. […] Die Slowaken haben ihr Abkommen vor dem Krieg in der Ukraine ausgehandelt, insbesondere zu einem Zeitpunkt, als es Diskussionen über eine mögliche Aggression gab“.

Frau Černochová schlägt unter anderem die Einrichtung eineS US-Militärstützüunkt in Tschechien vor. Ein Vorschlag, den der ehemalige Ministerpräsident Andrej Babiš jedoch als unnötig bezeichnete, während die USA – überrumpelt – diplomatisch reagierten:

Das Abkommen über die Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich bietet einen allgemeinen Rahmen, der eine weitere Zusammenarbeit zwischen dem amerikanischen und dem tschechischen Militär ermöglicht. Dies ist eine natürliche Entwicklung nach jahrzehntelanger Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern,

erklärte der stellvertretende Sprecher der US-Botschaft in Tschechien, Pravo Todd Jurkowski.

Polen soll etwa 100 Panzer an die Ukraine geliefert haben

Seitens Warschauer, wo man von Anfang an eine entschieden unterstützende Haltung der Ukraine gegenüber eingenommen hat, halten sich hartnäckige Gerüchte in der Presse, dass Polen – wie zuvor Tschechien – bis zu 100 Panzer vom Typ T-72 bzw. Raketenwerfer BM-21 Grad an die Ukraine geliefert habe – die polnische Armee verfügt derzeit über ca. 300 bzw. 200 Exemplare dieser für die ukrainische Armee sehr nützlichen Ausrüstungen aus sowjetischer Produktion, die sie im Rahmen der derzeitigen Verteidigung sofort auf dem Kriegsschauplatz einsetzen kann.