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Festung Polen – Die öffentliche Meinung in Polen angesichts der Einwanderung

Sovereignty.pl ist ein englischsprachiges konservatives Portal, wo polnische Kolumnisten und Kommentatoren über die großen Themen schreiben, die die öffentliche Debatte in ihrer Heimat antreiben.

Lesezeit: 5 Minuten

Die Polen wollen nicht dazu gezwungen werden, Migranten aus Nicht-EU-Ländern aufzunehmen. Sie sind strikt dagegen, egal ob sie mit der Konfederacja, einer rechten Oppositionsgruppe, die Nationalisten und Libertäre vereint, der sozialkonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit, die seit acht Jahren regiert, dem zentristischen Dritten Weg, der liberal-libertären Bürgerkoalition von Donald Tusk oder der ultra-progressiven Linken sympathisieren.

Dieser Artikel von Kacper Kita, der ursprünglich im September in der konservativen polnischen Wochenzeitung Do Rzeczy erschien, wurde auf Sovereignty.pl in englischer Sprache wiedergegeben. Um die vollständige englische Version auf Sovereignty.pl zu lesen, klicken Sie bitte hier.

Nach 1945 hatten sich die Polen daran gewöhnt, in einem homogenen nationalen Land zu leben, das für Migranten nicht attraktiv war. Die Situation hat sich im letzten Jahrzehnt stark verändert und Migranten begannen zu kommen, zunächst aus der Ukraine, später auch aus exotischeren, einschließlich muslimischer Länder.

Bisher gab es keine Meinungsstudien zu diesem Thema. Diese Lücke wurde nun durch eine Umfrage gefüllt, die beim Nationalen Forschungspanel Ariadna (Ogólnopolski Panel Badawczy Ariadna) von der Stiftung Unabhängiges Forschungsteam (Fundacja Niezależny Zespół Badawczy) und der Webseite Nowy Ład in Auftrag gegeben wurde. Die Ergebnisse dieser Studie sind eindeutig: Die Polen sind gegen Einwanderung und lehnen außereuropäische Einwanderung strikt ab.

Auf die Frage „Befürworten Sie die Einwanderung aus Pakistan und Bangladesch?“ antworteten 11% der Befragten mit Ja und 89% mit Nein. 10 % befürworteten die Einwanderung aus „weiteren muslimischen Ländern“, 90 % lehnten sie ab. Die Meinung der Polen ist also eindeutig, und zwar unabhängig von Geschlecht, Alter, Bildungsniveau und Größe der Gemeinde, in der sie wohnen. Es gibt in der Tat kaum Unterschiede zwischen den Befragten und mindestens 85% der Befragten lehnen muslimische Einwanderung nach Polen ab.

Diese Einwanderung wird von den Wählern aller im polnischen Parlament vertretenen Parteien, sowohl der linken als auch der rechten, abgelehnt: 99% der Wähler von Recht und Gerechtigkeit (PiS), 96% der Wähler der Konfederacja, 92% der Wähler des Dritten Weges, 77% der Wähler der Bürgerkoalition (KO) und 68% der Wähler von Die Linke, die für die Parlamentswahlen am 15. Oktober in Neue Linke umbenannt wurde.

Die Polen sind nur geringfügig weniger skeptisch gegenüber der Migration aus anderen Ländern: 88% sind gegen die Aufnahme von Migranten aus Afrika und dem Nahen Osten, eine Ablehnung, die für Indien 86%, für den Kaukasus (Georgien, Armenien, Aserbaidschan) 84% und für Südamerika 82% beträgt. Selbst Christen aus Asien sind für 79% der Befragten in Polen nicht willkommen.

Das einzige Herkunftsland, das eine größere Unterstützung erfährt, ist die Ukraine. „Nur“ 60% der Befragten sind gegen eine dauerhafte Aufnahme von Ukrainern und 40% sind dafür. Die Polen befürworten die ukrainische Einwanderung stärker (46%) als die Polinnen (34%). Der Anteil der Antworten, die die Einwanderung aus der Ukraine befürworten, steigt mit dem Alter der Befragten. In der Altersgruppe der 55-Jährigen und Älteren sind 45% dafür, aber nur 34% in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen.

In der Wählerschaft der Konfederacja stößt die Einwanderung aus der Ukraine mit 76% Ablehnung auf die größten Vorbehalte. Auch unter den Wählern der PiS (58%) und des Dritten Weges (55%) sind die negativen Antworten in der Mehrheit. Die Anhänger der Bürgerkoalition befürworten zu 52% die ukrainische Einwanderung, gegenüber 64% bei den Wählern von Die Linke.

Die Aussage, dass es „in Polen möglich sein sollte, Moscheen zu bauen, die ganz oder teilweise aus dem Ausland finanziert werden“, wird von 8% der Befragten befürwortet, während 92% dagegen sind (dieser Anteil der Gegenstimmen fällt nie unter 86%, egal für welche Partei die Befragten stimmen). 69% von ihnen sind gegen die Idee, Ausländern den Erwerb der Staatsbürgerschaft zu erleichtern. Die Aussage: „Ausländer sollten so schnell wie möglich die Staatsbürgerschaft erhalten können, ohne hohe Anforderungen erfüllen zu müssen“ wird nur von 4% der Befragten unterstützt. Die meisten befragten Polen sind der Ansicht, dass das bestehende Gesetz zu liberal ist.

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Die Einstellung der Polen zur sozialen Absicherung von Migranten ist eindeutig. Der Satz „Zuwanderer sollten den gleichen Zugang zu Leistungen (z.B. Kindergeld oder zinsgünstige Kredite für den Kauf der ersten Wohnung) haben wie Polen“ wird von 89 % der Befragten abgelehnt. Innerhalb jeder Kategorie des Geschlechts, des Alters, der Bildung und des Wohnorts stimmten mindestens 85% dieser Aussage nicht zu. Zuwanderern die gleichen Vorteile wie Polen zu gewähren, wurde von 98% der Wähler der Konfederacja, 96% der PiS-Wähler, 88% der Wähler des Dritten Weges, 82% der Wähler der Bürgerplattform und 71% der Wähler von Die Linke abgelehnt.

Angst vor einer Entwicklung nach westlichem Vorbild

Es handelt sich natürlich nur um eine Meinungsumfrage, aber sie deutet auf eine massive Entfremdung zwischen den Bürgern und einem Teil der politischen, medialen und wirtschaftlichen Eliten hin. Deshalb sollte Polens Einwanderungspolitik der seriösesten und unbestreitbarsten Umfrage unterzogen werden: einem Referendum über die Richtung, die in Bezug auf die legale Einwanderung von Arbeitskräften, den Erwerb der Staatsbürgerschaft und die sozialen Rechte von Einwanderern eingeschlagen werden soll.

Denn in dem Maße, in dem der Lebensstandard seiner Bevölkerung steigt, läuft Polen Gefahr, die gleiche Entwicklung wie die westeuropäischen Länder zu durchlaufen. In Frankreich, Großbritannien oder Deutschland hat es noch nie ein Referendum über Migrationspolitik gegeben. Die Idee eines Referendums beginnt erst an der Seine durchzudringen, wo 64% der Befragten (und wahrscheinlich um die 70-80% der europäischstämmigen Franzosen) einen Stopp der außereuropäischen Einwanderung befürworten.

Die Entscheidungen zur Ansiedlung von zig Millionen Zuwanderern waren in diesen Ländern nie Gegenstand eines demokratischen Mandats. Die Politiker trafen diese Entscheidungen auf undurchsichtige Weise unter dem Druck von Lobbys, die billige Arbeitskräfte importieren wollten, und unter dem Druck der moralischen Erpressung durch die antinationale Linke.

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Leider mangelt es auch in der polnischen Rechten nicht an Befürwortern einer Reproduktion der westlichen Migrationspolitik. Viele glauben, dass die Probleme nur mit der illegalen Einwanderung zusammenhängen oder dass sie auf Fragen der Sozialhilfe reduziert werden können. Das grundlegende Problem liegt jedoch in der legalen Einwanderung aus Regionen, die uns kulturell fremd sind, die in einem Ausmaß betrieben wird, das eine Integration (von Assimilation ganz zu schweigen) verhindert.

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Die Skepsis gegenüber Einwanderung resultiert nicht aus einem Gefühl der Überlegenheit gegenüber anderen Kulturen. Vielmehr entspringt sie dem Bewusstsein, dass kein Mensch eine tabula rasa ist, dass jeder Mensch in einer bestimmten Kultur geformt wird und dass die Aussicht, „Polacke zu werden“, nicht so attraktiv ist, dass Menschen einer anderen Zivilisation zu Millionen ihre eigenen Wurzeln aufgeben würden. Zumal Einwanderer heute dank moderner Technologien problemlos mit ihrer ursprünglichen Zivilisation in Kontakt bleiben können. Grotesk ist das Argument in Bezug auf die Tataren, Muslime, die seit Jahrhunderten in Polen assimiliert sind, aber… 0,0047% der Bevölkerung des Landes ausmachen.

Die Assimilation, bei der Deutsche, Armenier oder Juden die polnische Kultur und Sprache angenommen haben, ist von der multikulturellen Integration zu unterscheiden. Im letzteren Fall sollen Einwanderer und Einheimische parallel Gegenstand von Social Engineering werden, wobei das angestrebte Endprodukt ein Volk ist, das friedlich zusammenleben kann, weil es seiner religiösen und nationalen Identitäten beraubt wurde. Man kann Einzelpersonen und Familien jeglicher Herkunft assimilieren, aber nicht Millionen von Menschen, die von einem Ende der Welt zum anderen transportiert werden.

Wird die Wirtschaft unter einem Mangel an Zuwanderern leiden?

In der öffentlichen Debatte hört man sehr oft das Argument, dass die Aufnahme von Migranten eine Notwendigkeit sei, um die Wirtschaft in unserem schwierigen demografischen Umfeld zu retten. In der oben erwähnten Umfrage wurde den Polen die folgende Frage gestellt: „Welche Richtung sollte Polen in Bezug auf die demografische Entwicklung einschlagen?“ Es standen drei Antworten zur Auswahl. Die Option, „dem Arbeitskräftemangel durch Einwanderung zu begegnen“, wurde von 13,5 % der Befragten gewählt. 38,8 % der Befragten waren der Meinung, dass „erhebliche Mittel bereitgestellt werden sollten, um Polen zu ermutigen, Kinder zu bekommen, und um polnische Familien mit vielen Kindern zu unterstützen“. Die meisten – 47,7 % – entscheiden sich für „Investitionen in Innovation und Automatisierung der Arbeit“.

Gibt es in diesem Zusammenhang wirklich keine Alternative zur Einwanderung? Wenn das Ausbleiben von Einwanderung so verheerende Folgen hat, sollten wir abwarten, ob die Polen nach einigen Jahren ohne Einwanderung anfangen, nach Massen von Bangladeschern zu rufen.

Es gibt heute viel mehr Menschen, die sich in Polen niederlassen wollen, als es Polen gibt, und sowohl die Wirtschaft als auch die Linke werden weiterhin Druck ausüben. Die Einwanderung ist daher eine Schlüsselfrage für die kommenden Jahre. Allerdings dürfen „Experten“ und internationale Konventionen nicht über den Willen der großen Mehrheit der Bevölkerung gestellt werden, jedenfalls dann nicht, wenn wir die Demokratie ernst nehmen. Die Polen haben es verdient, ihr eigenes Land zu haben.

Vollständige Fassung (auf Englisch) auf Sovereignty.pl.

Übersetzung: Visegrád Post