Polen – Gleich einem bewährten Ritual veröffentlichten 48 ausländische Diplomaten mit Sitz in Polen gestern – „anlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie, Biphobie und Transphobie (IDAHOT)“ – einen neuen offenen Brief zur Unterstützung von LGBT-Forderungen in Polen, und zwar auf Initiative der dänischen Botschaft.
Anlässlich des „Internationalen Tages gegen Homophobie, Biphobie und Transphobie“ …
Dies ist eine Tradition, die in der Tat seit 2012 (!) andauert, die Botschafterin, Ursula Eriksen, aufgenommen hat und dieses Jahr diese internationale Aktion zur Unterstützung der LGBT-Ideologie koordiniert, die in dem Land allerdings kaum Zustimmung findet: „Wir erkennen die angeborene und unveräußerliche Würde eines jeden Menschen an, wie es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte heißt. Die Achtung dieser Grundrechte, die in den OSZE-Verpflichtungen und den Verpflichtungen und Standards des Europarats und der Europäischen Union enthalten sind, verpflichtet die Regierungen als Rechts- und Wertegemeinschaft, alle ihre Bürger vor Gewalt und Diskriminierung zu schützen und ihnen Chancengleichheit zu gewährleisten“, heißt es in dem Dokument. „Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie, Biphobie und Transphobie (IDAHOT),
möchten wir unsere Unterstützung für die Bemühungen zum Ausdruck bringen, das öffentliche Bewusstsein für die Probleme der schwulen, lesbischen, bisexuellen, transgender und intersexuellen Gemeinschaft (LGBTI) und anderer Minderheiten in Polen zu schärfen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen.
[…] Um schutzbedürftige Gemeinschaften vor verbalen und körperlichen Übergriffen und Hassreden zu schützen, müssen wir gemeinsam an einem Umfeld der Nicht-Diskriminierung, Toleranz und gegenseitigen Akzeptanz arbeiten.“
Die Unterzeichner des Briefes heben auch „die Arbeit der LGBTI-Gemeinschaft und anderer Gemeinschaften in Polen und auf der ganzen Welt hervor, sowie die Arbeit all jener, deren Ziel es ist, die Achtung der Rechte von LGBTI-Personen und anderen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen, sowie die Verhinderung von Diskriminierung, insbesondere derjenigen, die durch sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität motiviert ist, sicherzustellen“.
Ein von Vertretern aus 48 Ländern in Polen unterzeichnetes Dokument
Jener neue Brief zur Unterstützung der LGBT-Bewegung in Polen wurden durch die Botschafter von Albanien, Argentinien, Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, der dominikanischen Republik, Finnland, Frankreich, Griechenland, Indien, Irland, Island, Israel, Italien, Japan, Kanada, Kroatien, Litauen, Luxemburg, Lettland, Malta, Mexiko, Montenegro, Niederlande, Neuseeland, den Niederlanden, Nordmazedonien, Norwegen, Österreich, Portugal, San Marino, Serbien, Slowenien, der Schweiz, Schweden, Spanien, Tschechien, der Ukraine, den USA, dem Vereinigten Königreich, Venezuela und Zypern, sowie durch den Generalvertreter der flämischen Regierung und den Generaldelegierten der Regierungen von Brüssel bzw. Wallonien und Vertretern der Europäischen Kommission und des Büros des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen in Polen, wobei die letzte derartige Initiative von der amerikanischen Botschafterin Georgette Mosbacher im September 2020 ergriffen worden war.
Enormer Druck von Botschaften, die die Aktion organisieren…
Darüber hinaus berichtet das polnische konservative PiS-nahe Magazin wPolityce, dass auf einige Diplomaten Druck ausgeübt wurde, um sie zur Unterzeichnung jenes Briefes zu bewegen:
„Viele Diplomaten wissen sehr wohl, dass dieser Brief fälschlicherweise eine schlechte Lage der LGBT-Kreise in Polen suggeriert. Sie sehen um sie herum die völlige Freiheit und Toleranz in Polen. Sie wissen, wie herabsetzend [dieser Brief] für das Land ist, in dem sie arbeiten. Es gibt eine große Gruppe, die sich nicht darauf einlassen will. Sie stehen jedoch unter enormem Druck seitens der Botschaften, die die Aktion organisieren: und zwar diejenigen der skandinavischen Länder, Deutschlands, Belgiens und Frankreichs.
[…] Sie werden in eine sehr schwierige Situation gebracht, man sagt ihnen, dass, wenn sie nicht unterschreiben, die vitalen Interessen ihres Landes bedroht sein könnten.“