Mitteleuropa – Konfrontiert mit einer neuen Welle des Coronavirus, verschärfen die mitteleuropäischen Länder eine nach der anderen die Covid-Maßnahmen, um „die Ausbreitung des Virus einzudämmen.“
Harter Lockdown in Österreich ab dem 22. November
Zunächst Österreich, wo mit Stand vom 19. November 2871 Personen wegen Covid im Krankenhaus liegen, darunter 520 in Intensivstationen. Die Regierung von Alexander Schallenberg (ÖVP) verhängte ab dem 15. November einen Lockdown für Ungeimpfte, bevor sie am 19. November plötzlich beschloss, diese Maßnahme auf die gesamte Bevölkerung auszuweiten und ab Montag, dem 22. November, Restaurants, Kultureinrichtungen und nicht unbedingt notwendige Geschäfte zu schließen, und kündigte sogar eine Impfpflicht für die gesamte Bevölkerung ab dem 1. Februar an.
Impfpflicht ab dem 1. Februar
Alexander Schallenberg, der kurzfristig für den vor gut einem Monat zum Rücktritt gezwungenen Sebastian Kurz eingesprungen war, versuchte in einem langen Monolog, die neuen Maßnahmen zu rechtfertigen: „Ich habe in den letzten Wochen immer wieder betont, dass unser gemeinsames Ziel sein muss, die Ungeimpften zur Impfung zu bringen, anstatt die Geimpften einzuschränken.
Die Überzeugungskampagnen haben zu nichts geführt
Trotz monatelanger Überzeugungsarbeit, trotz intensiver, auch medialen Kampagnen, trotz Diskussionen, mannigfaltig in den Medien, ist es uns nicht gelungen, genug Menschen davon zu überzeugen, sich impfen zu lassen.
Die Maßnahmen, die wir in den letzten Wochen auf Ebene der Bundesregierung getroffen haben, insbesondere 2G und der Lockdown für die Ungeimpften, ja, sie haben die Impfbereitschaft erhöht – Das haben wir gesehen in den Bildern in den Impfstrassen – aber eben nicht in einem ausreichend Maß.
Lange Zeit war es politischer Konsens, das wir in diesem Land keine Impfpflicht wollen. Wir müssen aber der Realität ins Auge schauen. Lange, vielleicht zu lange, bin ich und auch andere davon ausgegangen, dass es möglich sein muss, Menschen in Österreich zu überzeugen, dass sie sich freiwillig impfen lassen,
dass sie dies zu ihrem eigenen Schutz, zum Schutz ihrer Mitmenschen, ihrer Freunde und ihrer Arbeitskollegen tun. Aber wir müssen der Realität ins Auge schauen.
Die Opposition ist zu stark in diesem Land
Wir haben zu viele politische Kräfte in diesem Land, die ganz vehement, massiv und öffentlich dagegen ankämpfen.
Das ist verantwortungslos. Das ist eigentlich ein Attentat auf unser Gesundheitssystem. Aufgestachelt von diesen radikalen Impfgegnern, von fadenscheinigen Fakenews, haben sich leider zu viele unter uns nicht impfen lassen.“
Lockdown für Ungeimpfte in der Slowakei
Unterdessen eifert die Regierung von Eduard Heger (OL’aNO) in der benachbarten Slowakei, wo am 19. November 2945 Menschen wegen Covid im Krankenhaus liegen, offensichtlich den Wiener Behörden nach, indem sie ab Montag, dem 22. November, einen Lockdown für Ungeimpfte anordnete: „Erschöpfte Sanitäter betteln uns an, einzugreifen, weil sie nicht mehr entscheiden wollen, wen sie an die Lungenbeatmung anschließen [oder nicht].
[… Die Geimpften] wurden geimpft, um ihre Gesundheit, die Gesundheit ihrer Familie, die Gesundheit ihrer Kollegen und Bekannten, die Gesundheit der Wirtschaft zu schützen. Sie haben das Gesundheitssystem entlastet und zahlen nun für die Behandlung der Ungeimpften […] Die Ungeimpften müssen unter Quarantäne gestellt werden“.
Laut dem slowakischen Gesundheitsministerium „stehen derzeit in der gesamten Slowakei nur noch 20 Betten für neue Patienten zur Verfügung, die eine künstliche Lungenbeatmung benötigen“.
Dritte Spritze für Gesundheitspersonal und Rückkehr der Maske in Ungarn
Was Ungarn betrifft, lagen mit Stand 18. November 5969 Personen wegen Covid im Krankenhaus. Der Minister im Ministerpräsidentenamt, Gergely Gulyás, und die Regierungssprecherin Alexandra Szentkirályi kündigten ebenfalls eine Verschärfung der Maßnahmen an – ohne jedoch (zumindest vorerst) die Maßnahmen in Wien und Pressburg zu erreichen. In allen geschlossenen Räumen (Einkaufszentren, Geschäften, Theatern usw.) wird ab Freitag, den 19. November um Mitternacht wieder das Tragen einer Maske vorgeschrieben, während das Gesundheitspersonal seine dritte Impfspritze zwingend höchstens 180 Tage nach der zweiten erhalten haben muss.