Slowenien/Ungarn – Der slowenische Ministerpräsident Robert Golob, sein ungarischer Amtskollege Viktor Orbán und der kroatische Energieminister Davor Filipović weihten am 2. Dezember in Cirkovce (Slowenien) gemeinsam eine erste Hochspannungsleitung ein, die das slowenische und das ungarische Stromnetz miteinander verbindet.
Bei dieser Gelegenheit sprachen Golob und Orbán über ein Pipeline-Projekt, das – in drei bis vier Jahren – den Transport von – in diesem Fall algerischem – Gas nach Ungarn ermöglichen würde, was laut Robert Golob,
„es Ungarn ermöglichen würde, sich mittelfristig von der Abhängigkeit von russischem Gas zu befreien und eine unabhängige Quelle zu finden, die über Italien verläuft.“
Ab dem 1. Januar 2023 wird Slowenien selbst ein Drittel seines Bedarfs mit algerischem Gas decken, was 300 Millionen Kubikmetern pro Jahr entspricht.
Der slowenische Ministerpräsident fügte weiter hinzu:
„Wenn wir diesen Weg beschreiten, betrachte ich dies als Ausdruck der Solidarität zwischen unseren beiden Ländern.“
Der ungarische Regierungschef erklärte seinerseits, dass Ungarn drei Optionen habe, um seine Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern: Rumänien, Kroatien und Slowenien; und dass Ungarn alle drei Optionen ausloten wolle:
„Wir sind an allen drei interessiert. […] Wir wollen diese Abhängigkeit ausmerzen. Ungarn hat Verbindungen in andere Richtungen aufgebaut, aber diese Kapazitäten reichen nicht aus, um eine vollständige Diversifizierung zu erreichen. Ich plane, mit [Slowenien] auf pragmatische Weise zusammenzuarbeiten. […]
Wenn wir eines der Projekte abschließen, bedeutet das nicht, dass wir nicht an anderen Optionen interessiert sind.“
Ungarn ist derzeit für 65 % seines nationalen Verbrauchs von russischem Gas abhängig und bemüht sich mittelfristig um eine stärkere Diversifizierung seiner Versorgung. Eine große Herausforderung angesichts des fehlenden direkten Zugangs zum Meer, der aktuellen Haushaltsschwierigkeiten und der Infrastruktur, über die das Land verfügt.