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Die Ökodiktatur oder wie sich die EU in eine Dystopie verwandelt

Sovereignty.pl ist ein englischsprachiges konservatives Portal, wo polnische Kolumnisten und Kommentatoren über die großen Themen schreiben, die die öffentliche Debatte in ihrer Heimat antreiben.

Lesezeit: 5 Minuten

Die Ideologie des Globalismus, die heute in der EU vorherrscht, und insbesondere der mit ihr verbundene Ökologismus gehen davon aus, dass der Mensch die größte Bedrohung für den Planeten und sein gesamtes Ökosystem darstelle. Bei dem Vorhaben der EU, die Treibhausgasemissionen zu senken, geht es allerdiongs nicht darum, das Klima für künftige Generationen zu schützen.

Dieser Artikel von Michał Sopiński wurde auf Englisch auf Sovereignty.pl veröffentlicht. Um die vollständige englische Version auf Sovereignty.pl zu lesen, klicken Sie bitte hier.

Politisch-rechtliche Systeme werden in ihrer zeitgenössischen Form dafür kritisiert, dass sie zu anthropozentrisch – den Menschen in den Mittelpunkt der Realität stellend – und zu sehr auf die sozioökonomische Entwicklung ausgerichtet sind. Sie würden die Notwendigkeit des Umweltschutzes nicht ausreichend berücksichtigen. Es wird immer häufiger von „Rechten der Natur“ gesprochen, sei es nur im Zusammenhang mit einer nachhaltigen Entwicklung. Die Veränderungen, die in Europa von linken Utopisten durchgesetzt werden, die der Lobby der Großfinanziers des Weltwirtschaftsforums in Davos und ihren Emissären Klaus Schwab, George Soros und der Bilderberg-Gruppe folgen, sollen dazu führen.

Die Ideologie des Globalismus, die heute in der EU vorherrscht, und insbesondere der mit ihr verbundene Ökologismus gehen davon aus, dass der Mensch die größte Bedrohung für den Planeten und sein gesamtes Ökosystem darstelle. Bei dem Vorhaben der EU, die Treibhausgasemissionen zu senken, geht es allerdiongs nicht darum, das Klima für künftige Generationen zu schützen. Es geht darum, den Menschen auf die Position eines Umweltparasiten zu reduzieren und damit die Entwicklung von Orwellschen Methoden und Werkzeugen zur Kontrolle der Bürger zu rechtfertigen. Es geht um die Verarmung des Menschen, sowohl in materieller Hinsicht, da ihm das Eigentum an seinen Gütern entzogen wird und er seine Ernährung einschränken muss, als auch in anthropologischer, psychologischer und kultureller Hinsicht.

(…)

Bereit für eine Revolution?

In den letzten Jahren haben Politiker in der Europäischen Union begonnen, eine ganze Reihe unrealistischer Zukunftsvisionen zu formulieren. Visionen, die angeblich von dem Wunsch geleitet werden, den Planeten vor der Selbstzerstörung durch den Menschen zu retten. Die Vorschläge der EU sind revolutionär, um nicht zu sagen experimentell, und wurden bisher noch nirgendwo in der Praxis getestet.

Eine dieser dystopischen Visionen ist die Anhebung der Ziele für die Senkung des Kohlenstoffausstoßes. Als der Europäische Rat im Dezember 2020 die Strategie zur Emissionsreduzierung billigte, gab dies das Signal für die Schaffung neuer repressiver Mechanismen und Vorschriften. Zuvor lag das Reduktionsziel für 2030 bei 40% im Vergleich zu 1990. Die Mitgliedstaaten stimmten jedoch einer Reduzierung um bis zu 55% zu, weshalb das Reformpaket „Fit for 55“, das die Europäische Kommission im Juli 2021 vorstellte, auch als solches bezeichnet wird.

Die größten Kontroversen gibt es um die Ausweitung des Emissionshandelssystems auf Verkehr und Gebäude, die CO2-Steuer an den Grenzen und das Verbot der Zulassung von Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2035. Das Emissionshandelssystem der EU wurde 2005 eingeführt. Es befindet sich nun in seiner vierten Phase und erfasst vor allem Unternehmen aus dem Energie- und Industriesektor, die etwa 40 % der Gesamtemissionen der EU ausmachen. Mit dem Programm Fit for 55 soll dieses Emissionshandelssystem jedoch auf den Verkehrs- und Gebäudesektor ausgeweitet werden, was zu einer Revolution führen wird.

Laut einer Studie des Polnischen Wirtschaftsinstituts (PIE), des ERCST und von Cambridge Econometrics wird dies einen Anstieg der Kosten für Transport um 44% und für Gebäude um 50% verursachen. Und das ist nur der EU-Durchschnitt. Für eine polnische Familie, die zu den unteren 20 % der Bevölkerung gehört, werden die Kosten für Wohngebäude um 108 % steigen. Im Verkehrsbereich ist die Situation etwas besser, da der Bericht für polnische Autofahrer einen Anstieg um 50 % angibt. Dies ist nichtsdestotrotz ein enormer Anstieg. Die Autoren schätzten auch die Gesamtkosten der Emissionszertifikate, die in allen EU-Ländern im Zeitraum 2025-40 für den Gebäude- und Verkehrssektor gelten. Diese belaufen sich auf die astronomische Summe von 1.112 Milliarden Euro.

Der Great Reset

Die Pläne zur „Neugestaltung“ der Welt nach der Vision von Klaus Schwab, dem Autor der Theorie des Great Reset, stehen kurz vor der Umsetzung mit dem Slogan: „Dir wird nichts gehören und du wirst glücklich sein“. Derzeit wird darüber diskutiert, den Zugang zu Grundnahrungsmitteln wie Fleisch, Milchprodukten oder grundlegender Kleidung zu beschränken. Es stellt sich jedoch die Frage, wie hoch unsere Lebensqualität dann sein wird. Außerdem sei daran erinnert, dass die virtuelle Welt in der Theorie des Great Reset eine wichtige Rolle spielt: Es wird immer weniger reale Welt und immer mehr digitale Illusion geben.

Die Ankündigung, dass das Zeitalter der Verbrennungsmotoren in der EU nach 2035 enden soll, hat die öffentliche Meinung besonders aufgewühlt. Diese Änderungen wurden mit großen Unternehmen abgesprochen, die bereits schrittweise auf die Herstellung von Elektroautos umstellen. Dies stellt eine erhebliche Bedrohung für potenzielle Käufer dar, da Elektroautos viel teurer sind, eine kürzere Lebensdauer haben, die Batterien schneller verschleißen und ihr Austausch extrem teuer ist. Und dann gibt es noch das Problem der Entsorgung und Lagerung von Elektroautos und Batterien, die eine größere Bedrohung für die Umwelt darstellen als das von Verbrennungsautos ausgestoßene CO2.

Eine Lawine von Kommentaren und Polemiken folgte kürzlich auf die Ankündigung, dass Warschau der C40-Initiative beitreten würde, einem Programm, in dem sich die größten Städte der Welt zusammengeschlossen haben, um gemeinsam eine utopische Vision des Umweltschutzes zu verwirklichen, indem sie ihren Einwohnern Beschränkungen auferlegen. Die Ziele dieser Initiative sind in der Tat mehr als bloße Empfehlungen. Bisher galt es als individuelle, frei getroffene Lebensentscheidung, darauf zu verzichten, Fleisch zu essen oder sich mit dem Auto fortzubewegen. Der auf Konsum und Reisefreiheit basierende Lebensstil blieb das Ideal des modernen Bürgertums, das wir Polen nach 1989 anstrebten und das uns auch zum Beitritt zur EU bewogen hat. Nun wird uns aber gesagt, dass diese Welt untergegangen ist, dass wir nun Einschränkungen und… Lebensmittelkarten für Fleisch bekommen sollen. Haben wir also 45 Jahre Kommunismus hinter uns, um uns nach nur 30 Jahren Freiheit diesem neuen Joch zu unterwerfen?

Es ist klar, dass die meisten Menschen nicht freiwillig auf Fleisch, Milchprodukte oder Autos verzichten werden. Deshalb werden spezielle Steuerschranken geschaffen, um den Konsum einzuschränken. Wenn etwas zu teuer ist, wird es dann nicht mehr genutzt. Sehen Sie sich die rasante Preisentwicklung bei Fleisch und Milchprodukten an, die eine Folge der steigenden Produktionskosten, aber auch der Beschränkungen und Anforderungen an die Landwirte sind. Dasselbe gilt für Autos mit Verbrennungsmotor. Den umgesetzten Plänen zufolge ist der einfachste Weg, die Menschen zu einer Änderung ihrer Lebensweise zu zwingen, die Behinderung oder Einschränkung des Zugangs zu Gütern und ihrer individuellen Entscheidungen.

Natürlich wird diese Regulierung von Waren und Dienstleistungen nicht alle Menschen gleichermaßen treffen. So muss der Plan der EU, die Herstellung und den Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotoren nach 2035 zu verbieten, die den reichsten Bürgern der Welt zugänglichen Luxusmarken nicht betreffen.

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Die globalen Eliten versuchen, ein neues Lebensmodell wie einst in Sowjetrussland zu programmieren. Die neuen Regulierungen zeigen, dass sich die Geschichte gerne wiederholt. Die Eurokraten versuchen nicht nur, die Menschen zu verändern, sondern sie schaffen auch eine Art Diktat für die Natur selbst, indem sie ihr vorschreiben, wie sie auszusehen hat. Die gestellten Anforderungen berücksichtigen nicht ihre Besonderheit in verschiedenen Breitengraden. Auch Unterscheidungen aufgrund der Lebensweise verschiedener Völker, der klimatischen Bedingungen oder der natürlichen Prozesse im Tierreich sucht man vergebens. Damit ist diese Vision bereits in ihren Grundfesten zerbrochen. Die Ökodiktatur ist nicht nur voller Widersprüche, sie stürzt uns auch in eine politische Dystopie.

Übersetzung: Visegrád Post.