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„Entschuldigung! Sagten Sie eben ‚Fortschritt‘?“

Lesezeit: 3 Minuten

Von Gábor Tóth.

In den letzten paar Jahrzehnten hat sich die Bedeutung des Wortes „Fortschritt“ so dramatisch verändert, dass es manchmal schwierig ist, sich darauf einzustellen. In manchen Ländern des einst glorreichen Westens, wenn man das Wort „fortschrittlich“ sagt, meint man heutzutage Toleranz, Akzeptanz und Gleichheit gegenüber manchen Verhaltens- und Denkmustern, die vor nicht allzu langer Zeit überhaupt nicht akzeptiert, moralisch falsch bzw. sogar sündhaft waren. Irgendwie haben die sogenannten Fortschrittlichen vergessen, wo der unglaubliche Erfolg und die nie dagewesene Herrlichkeit herkamen, die die westlichen Nationen so groß machten.

Diesen Grund nennt man konservative Werte. Wenn man etwas konservieren will, meint man, dass es gut ist, aber wenn man kein Schutzschild drum herum setzt, dann wird es verderben. Denken Sie ganz einfach an eine Dose Thunfisch oder eine Flasche Ihres Lieblingsspirituosen. Sobald die Dose offen ist, ist es nur eine Frage der Zeit bis es verdirbt. Für die Gesellschaften des christlichen Westens dauerte es nicht allzu lange, um von traditionellen, glücklichen Großfamilien als Rückgrat der Nation dazu zu kommen, dass „verblüffend“ fortschrittliche und tolerante Liberale sogenannte „Transen“ einstellen um Kleinkinder zu unterrichten, wie sie für alle Erscheinungsformen offen sein sollen, was auch immer jeder einzelne dabei empfindet, egal wie seltsam, entsetzlich bzw. pervers es sein könne.

Als fortschrittlich zu betrachten, wie ein verstörter Homosexueller junge Kinder unterrichtet, wie sie „Transensuperhelden“ sein können, ist so was von ungeheuerlich.

Erstens ist es ungeheuerlich, denn es ist allem zuwider, was anständig, weise oder natürlich ist.

Zweitens ist es NICHT, was das Wort „Fortschritt“ überhaupt bedeutet!

Auf individueller Ebene, wenn Sie eine neue Sprache lernen oder das Wesen von Tieren studieren, dann haben Sie eben Fortschritte im Leben gemacht.

Auf einer breiteren Ebene, machen Gesellschaften und Nationen ebenfalls Fortschritte, wenn sie bessere Lebensweisen finden, ihre Umwelt besser organisieren, bessere, sicherere und nachhaltigere Infrastrukturen gründen, größere und noch modernere Gebäude errichten usw.

Fortschritte braucht man NICHT in einem Bereich machen, wo es unnütz ist, wie in der christlichen Ideologie, in der Weise wie man eine Familie definiert oder bezüglich anderer moralischen Werten, weil dieses Glaubenssystem SCHON perfekt ist. Niemand kann das Wunder eines Mannes und einer Frau „verbessern“ oder „erhöhen“, dass sie heiraten und gemeinsam Leben schöpfen.

Der Westen ist von seinem Weg abgekommen. Sie versuchen, die Natur zu überlisten, und wir wissen, wie dies immer endet.

Inzwischen kümmern sie sich immer weniger darum, tatsächliche Fortschritte in ihren Ländern zu machen, neue Handelswege, kritische Infrastruktur bzw. umweltverträgliche Lösungen zu entwickeln. Verstehen Sie mich nicht falsch: in all dem sind sie weiterhin sehr entwickelt und die übrige Welt hinkt ihnen noch hinterher.

Aber wie lange noch? Schauen Sie mal auf das erstaunliche Tempo der Entwicklung und des echten Fortschritts, die gerade in China stattfinden.

Sie beschäftigen sich nicht damit, äußerste Anstrengungen zu machen, um die „Rechte“ von Homosexuellen zu schützen, Babys zu haben, die sie adoptieren und unterrichten können, wie alle Werte irgendwie akzeptiert werden können, auch wenn dies eine Herausforderung für alle Gesetze der Natur, der Logik oder des allgemeinen Anstands ist.

Sie konzentrieren sich, sie arbeiten hart, pausenlos, gut und weise.

Sie bauen Brücken, Autobahnen, Häfen, Flughäfen, Straßen und alles, was sie sich vorstellen können…

Chinas riesige Maschinerie arbeitet schnell und zwar nicht nur auf den Straßen, sondern daran den Westen einzuholen bzw. womöglich zu überholen. Dieses Szenario wäre in meiner Kindheit undenkbar gewesen!

Aber bloß ein paar Jahrzehnte später kann ich nach China fliegen und tatsächlich sehen, dass dies nicht mehr unmöglich ist.

Mit dem bemerkenswerten Plan, eine Neue Seidenstraße zu bauen, schiebt China gerade dem Westen den Schwarzen Peter. Während ich in dieser wirklich verblüffenden westlichen Welt aufgewachsen bin, aber später die fantastischen Fortschritte gesehen habe, die der Osten gemacht hat, gleichzeitig mit dem Rückschritt, den der Westen erlebte, wundere ich mich.

Warum kann sich die westliche Welt nicht auf das Richtige konzentrieren und weiterhin mit dem gleichen Tempo bauen, entwickeln, verbessern wie der Osten?

Vielleicht sind sie wohl mehr damit beschäftigt, was sie das Recht haben zu tun, als was sie eigentlich tun sollten bzw. die Verantwortung haben, zu tun.

Wie auch immer wird die Geschichte urteilen und der Welt erklären, was das Wort „Fortschritt“ wirklich heißt.

 

Gábor Tóth ist Ungar und Vorsitzender der Gateway to Europe V4-China Association.

Aus dem Englischen übersetzt von Visegrád Post.