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Slowakischer Wirtschaftsminister Sulík kritisiert Virus-„Fetischismus“

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Während die Slowakei eines der letzten europäischen Länder ist, das Eindämmungsmaßnahmen gegenüber dem Corona-Virus ergriffen hat, ist man sich darüber innerhalb der Regierung keinesfalls einig.

So etwa wendet sich der slowakische Wirtschaftsminister Richard Sulík, Ökonom und Vorsitzender der liberalen Partei „Sloboda a Solidarita“ (Freiheit und Solidarität) gegen die Einschränkung der Bewegungsfreiheit der Bevölkerung – den Slowaken ist es nämlich seit kurzem verboten, ihren Landkreis ohne triftigen Grund zu verlassen – und kritisiert den seiner Ansicht nach übertriebenen „Fetischismus im Kampf gegen das Virus“.

Bei 800 Grippetoten machen wir das alles nicht

„Wenn wir [in der Slowakei] jedes Jahr 800 Todesfälle durch die Grippe haben, treffen wir keine vergleichbaren wirtschaftlichen Maßnahmen.“ Warum dann wegen „500 Menschen, die vom Coronavirus betroffen sind“? „In der gesamten Slowakei gibt es jetzt kilometerlange Staus auf leeren Autobahnen. Wir haben Zehntausende kleine Unternehmen geschlossen […] Lange Stunden der Debatte in der Regierung und im Koalitionsrat haben leider zu nichts geführt. Das ist verrückt und muss aufhören.“

Matovič: „… eine verantwortungslose Haltung …“

Der neu gewählte slowakische Ministerpräsident Igor Matovič antwortete seinerseits seinem Wirtschaftsminister, dass „das Versäumnis, etwas Unpopuläres zu unterstützen, das im öffentlichen Interesse getan wird“, eine verantwortungslose Haltung sei und kritisierte zudem, dass Herr Sulík „im Gegensatz zu gewöhnlichen Menschen“ sich der Schwere der Situation vollkommen bewusst sein müsse.