Dieser Artikel wurde am 31. März 2021 in englischer Sprache von S4C veröffentlicht.
Ungarn – Die Vorstellung des Berichts erfolgte online mit Staatssekretär Tristan Azbej, Miklós Szántó, Direktor des Zentrums Alapjogokért, und Ágoston Sámuel Mráz, Geschäftsführer des Instituts Nézőpont. Auch Pater Lóránd Újházi nahm daran teil.
„Es gibt nicht viele Länder, die bereit sind, gegen die Feinde der Christen vorzugehen“, schrieb der ungarischer Ministerpräsident Viktor Orbán im Vorwort, wo er erklärte: Europa sollte aufwachen und erkennen, dass die Schreie der Verfolgten an uns gerichtet sind, denn das, was Tausende von Kilometern von uns entfernt geschieht, wird morgen an unsere Tür klopfen und unser eigenes Leben gefährden.
Im ersten Teil der Online-Vorstellung am 31. März diskutierten Tristan Azbej, Staatssekretär für die Hilfe an verfolgte Christen und für das Programm „Hungary Helps“, Miklós Szántó, Direktor des Zentrums Alapjogokért und Ágoston Sámuel Mráz, Geschäftsführer des Instituts Nézőpont.
Tristan Azbej hob hervor, dass: „Wir uns mitten in einem zivilisatorischen Krieg befinden. Das Christentum wird auf viele Arten und Weisen angegriffen. Aus dem Süden und aus dem Osten kommt dieser Angriff in der Form von aggressiver Verfolgung, und aus dem Westen kommt eine christenfeindliche Mentalität.“
Der Staatssekretär sagte, dass das Einfachste sei, die aggressive Christenverfolgung abzuschwächen. Er wies jedoch darauf hin, dass wir an dieser Front nicht allzu gut vorankommen, weil Christen in mehr als 80 Ländern diskriminiert werden, und zwar manchmal sogar auf der Ebene des Völkermordes. Er merkte an, dass wir, um eine humanitäre Krise zu bewältigen, entsprechende Mittel bereithalten müssen.
„Wir müssen uns nicht nur damit auseinandersetzen, dass in einem Teil der Welt Christen verfolgt werden, sondern auch damit, dass an anderen Stellen versucht wird, diese Tatsache zu leugnen oder zu bagatellisieren“, so der Staatssekretär.
Im zweiten Teil der Diskussion sprachen Tristan Azbej, Mar Abrisz Juhana, Bischof von Erbil (Irak), Matthew Hassan Kukah, Bischof der nigerianischen Diözese Sokoto, Jacquline Isaac, die Vizepräsidentin von Roads for Success und Ewelina U. Ochab, Mitbegründerin der Coalition for Genocide Response über die Situation der Christen im Nahen Osten und in Afrika. Sie besprachen die Gründe dafür, dass die globalen Medien die Augen vor diesen Taten verschließen, obwohl es dort täglich Gräueltaten gibt.
Während des Gesprächs fragte der Reporter die fünf Teilnehmer über die Situation der Christen in Afrika – insbesondere in Nigeria – und im Nahen Osten, sowie über die Verantwortung und über die Haltung der westlichen Welt.
Mar Abris Juhana sagte, dass die Christen in letzter Zeit im Irak nicht nur physisch, sondern auch moralisch getötet werden.
Sie werden ihrer Grundrechte beraubt und in der Gesellschaft diskriminiert.
Jacqueline Isaac fügte hinzu, dass in Großbritannien und in den USA die Regierung zwar erklärt und zugegeben hat, dass es Christenverfolgung gibt, aber dass nicht viel weiter unternehmen. Sie lobte die Arbeit des Programms „Hungary Helps“, das eine Vorreiterrolle im Kampf für die Rechte der Christen im Nahen Osten und in Afrika spiele.
Ewelina U. Ochab stimmte Jacqueline Isaac zu und fügte hinzu, die westliche Welt Christenverfolgung als ein Phänomen anerkennen müsse, und die Gräueltaten gegen Christen nicht als als unabhängige Einzelfälle behandelt werden dürften.
Auf die Frage nach der Reaktion der Europäischen Union auf die Christenverfolgung, antwortete Tristan Azbej, dass die EU sich entschieden habe, ignorant und blind gegenüber der Christenverfolgung zu verhalten. Die EU wolle ihre Unabhängigkeit gegenüber den Religionen bewahren, aber sie sollte gegenüber dem Leid von Millionen von Menschen nicht gleichgültig sein.
Über die Rolle der westlichen Welt im Kampf gegen den Völkermord an Menschen waren sich die beiden Frauen einig, dass es eine große Lücke zwischen den Versprechungen und den Taten gebe. Nach der Ansicht Ewelina U. Ochabs sollten das Großbritannien und andere Staaten die Gräueltaten beobachten und analysieren, um Genozide zu verhindern.
Mar Abris Juhana fügte hinzu, dass die ungarische Regierung die erste war, die den Christen im Nahen Osten zu Hilfe kam. Die ungarische Regierung war der einzige Kanal, um ihrer Stimme in der westlichen christlichen Welt Gehör zu schaffen. Christen in Ländern mit einer muslimischen Mehrheit werden als Bürger zweiter Klasse behandelt. Einige Gesetze sind auch für nicht-muslimische Bürger diskriminierend.
Einer der Autoren des Berichts, Ferenc Petruska, Abteilungsleiter an der Universität für öffentlichen Dienst, sagte, die Studie bestehe aus vier Hauptkomponenten. Ein Kapitel erörtert die Christenverfolgung aus sicherheitspolitischer Sicht, andere Teile beschäftigen sich mit den historischen und rechtlichen Aspekten davon. Im letzten Kapitel wird das Thema von Experten aus verschiedenen Bereichen behandelt und beinhaltet deren Sichtweisen auf Christenverfolgung.
Pater Lóránd Ujházi, Forscher und Professor an der Universität für öffentlichen Dienst und Hauptherausgeber des Berichts, sagte zuvor unserem Portal gegenüber, dass es auch positive Dinge gebe, zu denen die Erfolge nicht nur der ungarischen Regierungshilfe, sondern auch anderer Institutionen und Kirchen zählen, die Hilfe geleistet haben.
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Von der Visegrád Post aus dem Ungarischen übersetzt.