Dieser Artikel ist am 27. April 2021 in der Magyar Nemzet erschienen.
Unter den Vortragenden befinden sich große Namen aus Politik und Finanzwelt.
In Ungarn von der Linken ins Visier genommen, wird die Fudan-Universität dennoch von Größen aus Politik und Finanzwelt, von Wissenschaftlern und weltberühmten Geschäftsleuten ernst genommen. Unter anderem hielten dort George Soros und die ehemalige Chefin des Internationalen Währungsfonds Vorträge, Barack Obama beantwortete als Präsident der Vereinigten Staaten in einem Forum die Fragen der Studenten.
Die Linke hat eine Offensive gegen die chinesische Universität gestartet und behauptet, dass ihr geplanter Campus in Budapest die Souveränität Ungarns ernsthaft untergraben würde. Die Linke spricht von chinesischen Spionen und der Verbreitung der kommunistischen Lehren. Andererseits wird gerne übersehen, dass die Fudan-Universität im QS World University Ranking auf Platz 34 der weltbesten Hochschulen rangiert und damit schon lange zur Spitze gehört. Das ist weltweit bekannt, und an dieser Shanghaier Universität halten viele Menschen Vorlesungen: nicht nur weltberühmte Wissenschaftler, sondern unter anderem auch Menschen, vor denen ungarische Oppositionskreise bedingungslosen Respekt haben und die sie als über jeden Verdacht erhabene Demokraten betrachten.
Im Juni 2009 hielt dort zum Beispiel kein Geringerer als George Soros einen Vortrag.
Der in Ungarn geborene amerikanische Geschäftsmann sprach vor der Fakultät und den Studenten der Fudan-Universität und erklärte, dass Chinas Weg aus der Krise Auswirkungen sowohl auf die Weltwirtschaft als auch auf die Finanzmärkte haben würde.
– „Ich denke, dass Chinas Einfluss auf die Weltwirtschaft schneller wächst, als viele Leute denken“ – sagte er.
Was Barack Obama betrifft, so besuchte er China im Jahr 2009 als Präsident der Vereinigten Staaten. Bei seinem Besuch in Shanghai wurde er von der Leitung der Fudan-Universität empfangen. Dort nahm er an einem Studentenforum teil, an dem Studenten mehrerer Institutionen, darunter auch der Fudan-Universität, teilnahmen.
– „Es ist eine große Ehre für mich, hier in Shanghai zu sein und offen zu Ihnen allen zu sprechen. Ich möchte dem Präsidenten der Fudan-Universität für seine Gastfreundschaft und für den freundlichen Empfang danken.“ Mit diesen Worten bedankte sich Barack Obama bei seinem Publikum. In seiner Rede bezeichnete Präsident Obama China als erhaben. Er sagte, er habe mit eigenen Augen das Wachstum in Shanghai gesehen, das die ganze Welt in Erstaunen versetzt habe. Er sagte, die Stadt habe eine große Bedeutung in der Geschichte der amerikanisch-chinesischen Beziehungen. Er wies darauf hin, dass amerikanische und chinesische Wissenschaftler bei neuen Forschungen zusammenarbeiten, was zu neuen Entdeckungen führt. Als Antwort auf Fragen der Studenten äußerte er die Hoffnung, dass viele der anwesenden Studenten eines Tages in die Vereinigten Staaten reisen würden.
Vergessen wir nicht, auch die ehemalige Chefin des Internationalen Währungsfonds zu erwähnen. Im März 2015 hielt Christine Lagarde eine Rede an der Fudan-Universität. Damals bezeichnete sie die Einrichtung als eine der ältesten und besten Universitäten in China. Darüber hinaus sprach sie unter anderem über die Schlüsselrolle, die die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt beim Aufbau einer neuen Form der globalen Zusammenarbeit haben wird.
Von 2011 bis 2019 leitete Lagarde den Internationalen Währungsfonds, wo ein gewisser Zhu Min, ein Absolvent der Fudan-Universität, zwischen 2011 und 2016 Sonderberater der Direktorin war.
Dass die Institution weltweit ernst genommen wird, kommt nicht von ungefähr: 1905 gegründet, umfasst sie auf 2,5 Millionen Quadratmetern Labore und Krankenhäuser, eine Bibliothek mit 5,5 Millionen Bänden und unzählige digitale Ressourcen. Die Fudan Universität beherbergt fast 4.000 internationale Studenten aus der ganzen Welt. An seinen öffentlichen Veranstaltungen nehmen führende Persönlichkeiten aus Industrie und Finanzwesen, chinesische und ausländische Professoren, darunter auch Nobelpreisträger, teil.
Die Fudan-Universität unterhält Austauschprogramme mit fast 30 Ländern und Regionen, insgesamt mit mehr als 200 Universitäten und Forschungsinstituten, darunter z.B. die Harvard University, Yale University und Columbia University. Die Fudan-Universität ist Mitglied von Universitas 21, einem internationalen Netzwerk von führenden Forschungsuniversitäten.
Chinesische Studenten sind in vielen Ländern der Welt willkommen. Ein Beispiel: Zwischen 2000 und 2018 ist die Zahl der chinesischen Studenten an US-Universitäten von 60.000 auf 360.000 gestiegen und hat Millionen von Dollar in die US-Hochschulkassen gespült.
Gergely Kiss
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Von der Visegrád Post aus dem Ungarischen übersetzt.