Österreich – Der ehemalige Bundeskanzler Sebastian Kurz, der am 11. Oktober aufgrund von Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft u.a. gegen ihn wegen Korruption und Veruntreuung öffentlicher Gelder vom Kanzleramt zurücktreten musste, hat am heutigen 2. Dezember bestätigt, dass er auch den Vorsitz der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und des ÖVP-Parlamentsklubs niederlegen und sich infolgedessen aus der Politik zurückziehen wird, wie die konservative Wiener Tageszeitung Die Presse aufgrund von Insiderinformationen am frühen Morgen ankündigte.
Hardliner Nehammer im Kanzleramt als Zeichen für eine härtere Gangart
Die Presse berichtet auch, dass sein Nachfolger als Parteivorsitzender nicht der derzeitige Interimskanzler Alexander Schallenberg, sondern Innenminister Karl Nehammer werden soll, der sich in den letzten zwei Jahren besonders dadurch hervorgetan hat, dass er den Kampf gegen illegale Einwanderung aufgegeben und sich stattdessen auf die Kritiker der sanitären Maßnahmen fokussiert hat, was ihn zum Feindbild Nr. 1 der oppositionellen nationalkonservativen FPÖ gemacht hat. Ferner würde Nehammer auch Schallenberg im Kanzleramt ersetzen, während letzterer wieder ins Außenministerium zurückkehren würde.
Angesichts der bisherigen Stellungnahmen von Karl Nehammer könnte dieser Wechsel an der Spitze der mit den Grünen regierenden Volkspartei eine weitere Verschärfung sowohl gegenüber der Opposition als auch im Rahmen der Gesundheitspolitik (Lockdowns, Impfpflicht, etc.) ankündigen.