Tschechien – Nachdem die Regierungen Österreichs und Deutschlands angekündigt hatten, innerhalb weniger Wochen eine allgemeine Impfpflicht einzuführen, zog die scheidende tschechische Regierung von Andrej Babiš teilweise nach und erklärte die Impfung für über 60-Jährige und bestimmte Berufsgruppen ab dem 1. März für pflichtig – eine Maßnahme, die der zukünftige Gesundheitsminister Vlastimil Válek nach eigenen Angaben wieder rückgängig machen will. Die Reaktion der Tschechen ist im Wesentlichen die gleiche wie die ihrer Nachbarn: Es kommt zu zahlreichen Protestkundgebungen.
„Ungerechtfertigte, illegale und gegen die Verfassung verstoßende Maßnahmen“
So versammelte die Initiative Chcípl pes (Der Hund ist tot) am Sonntag, den 12. Dezember, zwischen 8.000 und 10.000 Menschen auf dem Wenzelsplatz im Zentrum von Prag, um erneut gegen die (auch nur teilweise) Impfpflicht sowie gegen die von den Behörden verhängten Gesundheitseinschränkungen zu protestieren – Maßnahmen, die die Protestierenden als ungerechtfertigt, illegal und als Verstoß gegen die Verfassung und die bürgerlichen Freiheiten betrachteten. Die Demonstranten zogen anschließend zur Straka-Akademie und in deb oberen Hradschin.
Kritik auch an der neuen Regierung
Die Teilnehmer der Demonstration trugen Schilder, auf denen unter anderem zu lesen war:
„Zwingt uns keine Impfungen auf“, „Lehnt die ungerechtfertigte Segregation ab“ bzw. „Schützt die Kinder vor staatlicher Willkür“.
Ihre Kritik richtete sich übrigens gleichermaßen an die scheidende Regierung von Andrej Babiš (ANO) wie an die neue von Petr Fiala (ODS) :
„Wir sind […] gegen die Impfpflicht, die die Regierung mit Unterstützung des Parlaments einzuführen versucht“,
so die Organisatoren der Demonstration.