Österreich – Als Kollateralschaden des Krieges in der Ukraine sieht sich Österreich, das 80% seines Gasbedarfs aus Russland importiert (gegenüber 40% im EU-Durchschnitt), nun mit einem drastischen Anstieg der Gas- und Strompreise konfrontiert.
+57% für Strom im Bundesland Salzburg
In diesen Tagen erhalten die österreichischen Verbraucher Post von ihrem Energieversorger, in der ihnen die neuen Bedingungen ab dem 1. April mitgeteilt werden.
So wird in Kärnten der Strompreis für den „Klassik“-Tarif von 9,576 Cent/kWh auf 13,598 Cent/kWh steigen (ein Anstieg um 42%!).
Im Bundesland Salzburg kündigte die Salzburg AG ihrerseits am 25. Februar eine Erhöhung des Strompreises für Privatkunden um 57% ab dem 1. April an.
Russland könnte die Gaslieferungen einstellen
Wie das Magazin Profil am 26. Februar berichtete, verfügt Österreich außerdem noch über 18% Reserven, was das Land zwar vor einer unmittelbaren Gasknappheit schützt – selbst wenn Russland den Hahn zudrehen sollte –, aber im nächsten Winter könnte die Lage schwieriger werden. Denn, wie Georg Zachmann vom Brüsseler Think-Tank Bruegel meint,
„kann es angesichts dessen durchaus passieren, dass Russland im nächsten Winter die Lieferungen stoppt. […] Uns bleibt nur, auf einen milden Winter zu hoffen“.
Eine Gasknappheit würde sich auch auf die Wirtschaft auswirken und könnte unmittelbar beinahe 10.000 Arbeitsplätze gefährden.
Alternativen zu fossiler Energie
Unter diesen Umständen fordert der Österreichische Biomasse-Verband den schnellstmöglichen Ausstieg aus den Importen fossiler Energieträger. Sein Präsident, Franz Titschenbacher, erklärt: „Wir müssen uns vor Augen führen, dass wir uns bei Erdgas und Erdöl in einer fatalen Abhängigkeit von einem unberechenbaren Diktator befinden und diesen durch unsere Energierechnung finanzieren. […]
Angesichts des Einmarsches von Putins Truppen in der Ukraine und den Drohungen Russlands mit einer Verdopplung des Gaspreises brauchen wir einen nationalen Schulterschluss zum Ausstieg aus fossilen Energieimporten und zum schnellstmöglichen Ausbau aller erneuerbarer Energieträge“.