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Polen wird die Kapazitäten des Gasterminals in Danzig verdoppeln

Lesezeit: 2 Minuten

Polen – Als Teilnehmerin am Kongress der Kommunalverwaltungen der Drei-Meere-Initiative gab die polnische Umweltministerin Anna Moskwa am Montag, den 6. Juni in Lublin bekannt, dass Polen beschlossen habe, die Kapazitäten des Flüssigerdgas (LNG)-Terminals in Danzig zu verdoppeln:

Ein „starker Nord-Süd-Leitfaden“ im Rahmen der Drei-Meere-Initiative

Bereits 2016 haben wir gezeigt, dass der Schlüssel und der Weg zur Energiesicherheit darin besteht, einen starken Nord-Süd-Leitfaden zu schaffen. Dieser Leitfaden ist das LNG-Terminal, das bereits in Betrieb ist“,

erläuterte sie. „Viele Menschen haben befürchtet, dass ihnen das Gas in ihren Herden ausgehen könnte, wenn das [russische] Gas abgestellt wird. Trotz allem, was passiert ist, sind wir in dieser Hinsicht sicher“.

Wachsendes Interesse seitens Tschechiens, der Slowakei und der Ukraine

Im Rahmen dieses Nord-Süd-Leitfadens, der durch die 2015 auf Initiative des polnischen Präsidenten Andrzej Duda und seiner damaligen kroatischen Amtskollegin Kolinda Grabar-Kitarović ins Leben gerufene Drei-Meere-Initiative angeregt wurde, betont Polen, dass es nicht nur an die eigene Energiesicherheit denkt, sondern auch an die seiner mitteleuropäischen Nachbarn:

Wir haben es auf sechs Milliarden Kubikmeter [pro Jahr …] geplant. Angesichts des wachsenden Interesses unserer südlichen Nachbarn [Tschechien und die Slowakei, AdR.], aber auch der Ukraine, planen wir, die Kapazität des FSRU-Terminals [Floating Storage and Regasifying Unit] in der Danziger Bucht auf mindestens 12 Milliarden Kubikmeter Gas auszubauen.

Es wird sich um ein großes Terminal mit zwei schwimmenden Einheiten handeln“. In diesem Zusammenhang kündigte Frau Moskwa auch an, dass bereits Gespräche mit der Slowakei und Tschechien geführt würden, um „ein mögliches Modell für diese Verbindungsleitungen zu entwickeln, aber auch den Bau von Verbindungsleitungen mit der Ukraine vorzubereiten“.

Wiederbelebung der Stork-II-Pipeline

Der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala (ODS) hatte seinerseits am 3. Juni nach einem Gespräch mit seinem polnischen Amtskollegen Mateusz Morawiecki erklärt, dass die Tschechische Republik das tschechisch-polnische Gasverbindungsprojekt Stork II – dessen Bau im Juli 2020 aufs Eis gelegt worden war – wiederbeleben wolle und sehr daran interessiert sei, dass Tschechien Zugang zu den polnischen Terminals – in Danzig und Swinemünde (Świnoujście) – erhalten könne.

Der 2015 eröffnete LNG-Terminal in Swinemünde (Westpommern) hat derzeit eine Jahreskapazität von 5 Milliarden Kubikmetern, die bis Ende 2023 auf 7,5 Milliarden Kubikmeter erweitert werden soll. Das im Bau befindliche Termin in Danzig sollte ursprünglich 2027 fertiggestellt werden, doch nach der russischen Aggression gegen die Ukraine beschloss Polen, diese Investition zu beschleunigen, damit das Terminal 2025 in Betrieb genommen werden könne.