Polen – Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki, der am Dienstag, den 14. Juni, am gemeinsamen Gipfeltreffen der EU und der NATO in Den Haag (Niederlande) teilnahm, sprach sich für weitere Waffenlieferungen an die Ukraine aus, die sich seit fast vier Monaten gegen eine russische Invasion wehrt:
„Wir haben noch nicht genug getan, um die Ukraine zu verteidigen“
„Ich glaube, dass diese transatlantische Beziehung sehr stark ist und dass sie für uns angesichts eines solchen Konflikts und des barbarischen Angriffs Russlands auf die Ukraine selbstverständlich ist. […]
Wir tun noch nicht genug. Wir haben noch nicht genug getan, um die Ukraine zu verteidigen, um das ukrainische Volk zu unterstützen, um seine Freiheit, seine Souveränität zu verteidigen.
[…] Deshalb rufe ich Sie auf, ich bitte Sie, viel mehr zu tun. Wir sollten der Ukraine Waffen und Artillerie zur Verfügung stellen. Sie brauchen sie, um ihre Heimat zu verteidigen.
Wo bleibt unsere Glaubwürdigkeit, wenn die Ukraine fällt? Können wir uns vorzustellen, dass die Ukraine fällt und wir zum Tagesgeschäft, d.h. zu normalen Beziehungen, zurückkehren? Ich hoffe nicht.
[…] Wir unterstützen es, der Ukraine so bald wie möglich den Status eines [EU-Beitritts-]Kandidaten zu verleihen, denn das ukrainische Volk braucht Hoffnung. Dies ist für sie die größte Hoffnung für die Zukunft. […] Russland hat das Schlimmste aus der europäischen Geschichte destilliert – den Kolonialismus und den Nationalismus. Deshalb
müssen wir unsere Kräfte gegen den russischen Imperialismus bündeln. Wir müssen hier und jetzt eine entschlossene Haltung zum Krieg in der Ukraine einnehmen“.
„Wir müssen mehr in die Verteidigung unserer Grenzen investieren“
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg betonte seinerseits die Notwendigkeit, die Ostflanke des atlantischen Bündnisses weiter zu stärken: „Als Reaktion auf die russische Invasion haben wir unsere Fähigkeit erhöht, jeden Zoll des NATO-Gebiets zu verteidigen, und in Madrid werden wir die nächsten Schritte festlegen, um unser Instrumentarium zu stärken. Heute haben wir über die Notwendigkeit einer größeren Bereitschaft und Präsenz gesprochen, sowohl was die Truppen als auch die Ausrüstung betrifft, und wir müssen mehr in die Verteidigung unserer Grenzen sowie in die gemeinsame Verteidigung investieren. […]
Die Mitgliedschaft [Schwedens und Finnlands] in der NATO wird unser Bündnis stärker machen“.
Darüber hinaus weist ein am 13. Juni im Guardian veröffentlichter Artikel auf die Tatsache hin, dass manche ukrainische Forderungen schwer zu erfüllen sind:
„Die Ukraine hat den Westen aufgefordert, 300 Raketenwerfer, 500 Panzer und 1.000 Haubitzen zu liefern. […] Dreihundert Raketenwerfer würden etwa die Hälfte des in den USA vorhandenen Bestands ausmachen. […] Eine Spende von 1.000 Haubitzen würde ungefähr dem amerikanischen Arsenal entsprechen…“.