Slowakei – Der slowakische Wirtschaftsminister Richard Sulík kündigte am Montag, den 27. Juni an, dass der Erdgaspreis, den die Nutzer des größten Gasversorgers des Landes (Slovenský plynárenský priemysel, SPP) zahlen, in den nächsten vier Jahren um 76% steigen wird, wenn sie einen langfristigen Vertrag abschließen – die erste Erhöhung (um 33%) ist für das nächste Jahr geplant.
Abfederung des Preisschocks für die Nutzer
„Der Preis, der heute für Haushalte 43 Euro pro Megawattstunde (MWh) inklusive Mehrwertsteuer beträgt, wird im nächsten Jahr auf 57 Euro steigen und in den Folgejahren nur um die Inflationsrate erhöht werden“.
Das bedeutet in der Praxis eine Inflation von etwa 10% zwischen 2023 und 2026. Für die Nutzer, die nicht bereit sind, einen langfristigen Vertrag abzuschließen, würde der Preisanstieg zwischen 2022 und 2023 hingegen wahrscheinlich mehr als 150% betragen. Die anderen slowakischen Gasversorger (ZSE, VSE und Innogy) kündigten in etwa die gleichen Preise an. Aufgrund der aktuellen Weltmarktpreise dürfte SPP 2022/2023 Verluste machen, die es jedoch in den Folgejahren wieder ausgleichen könnte.
Staatliche Unterstützung für alternative Energiequellen
Dabei erklärte Sulík auch, dass der Staat die Einführung alternativer Energiequellen (Wärmepumpen, Sonnenkollektoren, Photovoltaikanlagen und Biomasse) weiterhin unterstützen werde. Dennoch wollte der Minister daran erinnern, dass die Slowakei nur über
„eine begrenzte Anzahl von Anbietern dieser Geräte und eine begrenzte Anzahl von Personen [verfügt], die sie installieren können“.