Ungarn – Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán kündigte am Samstag, den 17. November, an, dass sich Ungarn in Zusammenarbeit mit Rumänien, Georgien und Aserbaidschan am Bau der weltweit längsten Unterwasser-Stromleitung durch das Schwarze Meer bis zum Kaspischen Meer beteiligen werde.
Die Ankündigung erfolgte nach einem Gipfeltreffen im Cotroceni-Palast in Bukarest, an dem der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán, der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev, der georgische Ministerpräsident Irakli Gharibaschwili und die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen gemeinsam mit dem rumänischen Präsidenten Klaus Johannis teilnahmen und ein entsprechendes Abkommen unterzeichneten.
Das Projekt umfasst die Errichtung einer Unterwasserstromverbindung, die eine neue Energiequelle für die Europäische Union werden soll. Das Kabel (1100 km lang und mit einer Kapazität von 1 GW) verläuft unter dem Schwarzen Meer und verbindet Aserbaidschan über Georgien und Rumänien mit Ungarn, wodurch Baku in drei bis vier Jahren in der Lage sein wird, den Strom aus seinen Offshore-Windparks im Kaspischen Meer nach Europa zu exportieren – „grüne und billige Energie“, wie Viktor Orbán betonte.
Für die Europäische Union ist dies eine weitere Gelegenheit, „ihre Energieversorgung zu diversifizieren und ihre Energiesicherheit zu erhöhen“, was zu einer der Prioritäten der EU geworden ist, um ihre Energieabhängigkeit von Russland so weit wie möglich zu reduzieren. Der ungarische Außenminister Peter Szijjártó erklärte außerdem, dass die Europäische Kommission das Projekt mit 2,3 Milliarden Euro finanziell unterstützen wird.