Ungarn – Etwas mehr als sieben Monate vor den nächsten Europawahlen – sie finden am 9. Juni 2024 statt –, bei denen es zu einer Neuverteilung der Karten zwischen den beiden euroskeptischen Gruppen – Identität und Demokratie (u. a. mit dem französischen RN, der AfD, der FPÖ und dem flämischen Vlaams Belang) einerseits und den Europäischen Konservativen und Reformisten (u. a. mit der polnischen PiS, Fratelli d’Italia, der spanischen Partei Vox und den Schwedendemokraten) andererseits, kommen könnte.
Hinzu kommt Viktor Orbáns Fidesz, der seit 2010 in Ungarn an der Macht ist und dessen 12 Europaabgeordnete derzeit unter den Fraktionslosen sitzen, da sie 2021 aus der EVP ausgetreten sind, während die ungarische nationalistische Opposition Mi Hazánk bereits die Bildung einer neuen Fraktion plant. Auf der Konferenz, die zur Unterzeichnung der Budapester Erklärung Ende August im ungarischen Parlament führte, äußerte einer der Redner von Mi Hazánk die Hoffnung, dass sich zwei weitere europäische Parteien den Unterzeichnern anschließen würden: die polnische Partei Konfederacja und die deutsche Partei AfD.
In diesem Zusammenhang lobte AfD-Spitzenkandidat Maxilian Krah, dessen Liste laut Umfrage 21-23% der Stimmen erhalten könnte, in einem Interview, das am 19. September von Gulyáságyú Média veröffentlicht wurde, sowohl den Fidesz… als auch Mi Hazánk und schonte damit seine beiden potenziellen ungarischen Partner. Auf die Frage, wie die AfD reagieren würde, falls der Fidesz ein Bündnis anstreben sollte, antwortet Krah ganz einfach:
„Wir würden sie nicht von der Bettkante stoßen“
Maximilian Krah, der die ID- und EKR- Fraktionen gerne fusionieren würde, ist der Ansicht, es gebe „zwei Arten, in Europa rechts zu sein.
Es gibt Rechte wie uns und Viktor Orbán, die dazu neigen, eurozentrisch rechts zu sein.
Aber es gibt auch diejenigen, die komplett nach Amerika schauen, oder die Neokonservativen zum Beispiel. Sie verstehen Europa überhaupt nicht“.
Gleichzeitig bezeichnete er Mi Hazánk auch als „sehr interessante und intelligente Partei“: „Sie sind jung, frisch und offen. […]
Ich bin sicher, dass Mi Hazánk einen wachsenden Einfluss in Ungarn haben wird“.