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Die Bevölkerung Ungarns ist zwischen 2011 und 2022 um 3,4 % zurückgegangen

Lesezeit: 2 Minuten

Ungarn – Das ungarische Zentralamt für Statistik (Központi Statisztikai Hivatal, KSH) hat kürzlich die Ergebnisse der Volkszählung von 2022 veröffentlicht. Hier einige Erkenntnisse daraus:

Fortsetzung des Bevölkerungsrückgangs seit 1980

Zunächst ist festzustellen, dass

die Zahl der in Ungarn lebenden Menschen seit 2011 um 3,4 % gesunken ist.

Tatsächlich wurden in dem mitteleuropäischen Land im Jahr 2022 9.603.634 Einwohner gezählt, verglichen mit 9.937.628 elf Jahre zuvor. In Bezug auf die historischen Daten sei daran erinnert, dass die Bevölkerung des heutigen Ungarns, die 1870 5.011.310 betrug, bei jeder Volkszählung (außer 1949 aufgrund der Verluste im Zweiten Weltkrieg) anstieg, bis sie 1980 10.709.463 erreichte und seitdem wieder abnahm. Es ist anzumerken, dass die Bevölkerung in den Komitaten Pest (um Budapest) und Raab-Wieselburg-Ödenburg (Győr-Moson-Sopron, an der österreichischen Grenze) seit 2011 um 9,5 % bzw. 4 % gewachsen ist, während die Bevölkerung in den Komitaten Bekesch (Südosten) Nógrád (Norden), Tolnau (Süden) und Borsod-Adaúj-Templén (Nordosten) um 12,4 %, 9,9 %, 9,7 % bzw. 9,2 % zurückgegangen ist. Insgesamt ging die Bevölkerung im Osten stärker zurück als im Westen.

Starker Anstieg des Ausländeranteils

Der Anteil der Ausländer (Personen ohne ungarische Staatsbürgerschaft) ist von 0,91 % im Jahr 2001 auf 1,44 % im Jahr 2011 und 2,27 % im Jahr 2022 gestiegen – ein starker Anstieg (+52 % in Rohdaten), der jedoch nicht an die hohen Werte in Westeuropa heranreicht. Außerdem ist Folgendes zu beachten:

76 % der in Ungarn lebenden Ausländer stammen aus europäischen Ländern,

hauptsächlich ukrainische, deutsche, rumänische, slowakische und serbische Staatsangehörige, von denen viele Magyaren sind, während es sich bei den außereuropäischen Ausländern hauptsächlich um Chinesen und Vietnamesen handelt. Andere Länder, aus denen die meisten außereuropäischen Einwanderer stammen, sind in der Reihenfolge ihrer Bedeutung Südkorea, die Türkei, Indien, die USA, Russland und der Iran.

Rückgang des Anteils nationaler Minderheiten

In Bezug auf nationale Minderheiten ist es wichtig zu erwähnen, dass bei der Volkszählung alle Einwohner befragt werden (nicht nur die Staatsbürger). Der Teil der Volkszählung, der sich auf die Nationalität bezieht, ist fakultativ. Dort gibt es die Möglichkeit, sowohl eine primäre als eine sekundäre Volkszugehörigkeit anzugeben.

In den Ergebnissen der Volkszählung von 2022 fällt ein proportionaler Rückgang der nationalen Minderheiten auf, die nur noch 4,27 % der Gesamtbevölkerung ausmachen (2011 waren es noch 5,59 %). Eine Tatsache, die sich auch in den Rohdaten widerspiegelt: 2022 gab es 200.306 Sinti und Roma (2,09%) in Ungarn, gegenüber 308.957 (3,11%) im Jahr 2011; 2022 gab es 98.402 Deutsche (1,02%) in Ungarn, gegenüber 131.951 (1,33%) im Jahr 2011; 2022 gab es 25.534 Slowaken (0,27%) in Ungarn, gegenüber 29.647 (0,30%) im Jahr 2011; und so weiter. Insgesamt gibt es in Ungarn 13 anerkannte nationale Minderheiten, die in einigen Gebietskörperschaften über eine erhebliche kulturelle Autonomie verfügen.

Deutlicher Rückgang der Religiosität

Die Zahl der Personen, die eine Religionszugehörigkeit angeben, sank von 54,65 % im Jahr 2011 auf 42,94 % im Jahr 2022. Die Zahl der Katholiken sank im gleichen Zeitraum von 38,96 % auf 30,06 %, die der Reformierten von 11,61 % auf 9,83 % und die der Evangelischen von 2,16 % auf 1,84 %.

Der Bischof von Steinamanger (Szombathely), János Székely, reagierte auf die Veröffentlichung der Zahlen in der katholischen Zeitschrift Magyar Kurír:  „Diese Zahlen sollten jeden Christen, jede Kirche, zur Selbstreflexion inspirieren. Das europäische Christentum, einschließlich des ungarischen Christentums, braucht Umkehr und Erneuerung.

Die vom Ungarischen Zentralamt für Statistik (KSH) veröffentlichte Datenbank der Volkszählung ist unter folgendem Link abrufbar: https://nepszamlalas2022.ksh.hu/adatbazis/