Polen – Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki kündigte am Dienstag (17. August) die Einführung einer neuen Sozialleistung für Familien an, eine Art „Familienbonus“ (Rodzinny Kapitał Opiekuńczy) als Teil des allgemeineren Programms „Polnische Ordnung“ (Polski Ład), eines kürzlich von der PiS ins Leben gerufenen New Deal à la polonaise.
12.000 Zloty pro Kind ab dem zweiten Kind
Es handelt sich um eine Beihilfe von 12.000 Zloty pro Kind (etwa 2.600 Euro), die Familien ab dem zweiten Kind gezahlt wird – entweder 1.000 Zloty pro Monat (220 Euro) für ein Jahr oder 500 Zloty pro Monat (110 Euro) für zwei Jahre. Es kann z. B. für einen Krippenplatz, eine Tagesmutter oder die Betreuung eines Kindes durch einen Elternteil verwendet werden. Diese Leistung, die im ersten Jahr rund 410 000 polnischen Kindern zugute kommen soll, wird unabhängig vom Einkommen der Eltern sein und ergänzt das schon bestehende Programm „500+“. Schließlich können Familien mit einem zweiten (oder mehreren) Kind(ern), das zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Leistung noch keine 36 Monate alt ist/sind, die Leistung ebenfalls erhalten, bis das/die betreffende/n Kind/er das dritte Lebensjahr vollendet hat/haben. Davon sind rund 110.000 zusätzliche Kinder betroffen.
Die Familien sind die Zukunft der Nation
„Ein moderner Staat, ein Wohlfahrtsstaat, ein Staat, der sich um die Würde des Menschen kümmert, muss sich in erster Linie um die Familien kümmern,
erklärte Mateusz Morawiecki bei dieser Gelegenheit und erinnerte daran, dass die liberale bzw. linke Opposition „Familien, insbesondere solche mit mehreren Kindern, sehr oft als etwas Ungewöhnliches… oder sogar Pathologisches ansieht, [während]
es die Familien sind, die den größten Beitrag zu unserer Gesellschaft leisten und die Zukunft unserer Nation gestalten“.
Für die polnische Familienministerin Marlena Maląg „wird es ein Anreiz sein, mehr Kinder zu bekommen, und es wird bessere Bedingungen für ihre Erziehung schaffen“, während Polen derzeit „vor ernsthaften Herausforderungen im Zusammenhang mit ungünstigen demographischen Trends steht“.