Polen – Das Wacław-Felczak-Institut für polnisch-ungarische Zusammenarbeit organisierte vom 22.-25. November eine „polnisch-ungarische Kaderschulung“ auf Schloss Krasiczyn im Südosten Polens. Diese Kader sind junge PiS- bzw. Fidesz-Mitglieder, die erstmals geladen wurden, einander zu treffen, um gemeinsam geschult zu werden und ihre Ansichten auszutauschen. Der Direktor des organisierenden Instituts ist kein anderer als Maciej Szymanowski, der sein Leben zwischen Polen und Ungarn teilt, und den die Visegrád Post im vergangenen Jahr über die V4 interviewt hatte.
Das den Teilnehmern dieses Treffens der Jugendorganisationen von PiS und Fidesz gebotene Programm ist sowohl kulturell wie politisch geprägt, mit Ausstellungen, Filmen, Konzerten bzw. der Vorstellung des Buches „Dschihad und Selbstmord des Westens“ von Paweł Lisicki, dessen polnische bzw. ungarische Ausgabe den Teilnehmern geschenkt wurde, mit Konferenzen über die Geschichte jeweils Polens und Ungarns bzw. über deren Erfahrung des Wandels vom Kommunismus in die Marktwirtschaft, und schließlich auch mit Foren um über die europäische Politik zu debattieren. Der Verfasser dieser Zeilen nahm selber an folgendem Forum teil: „Polen und Ungarn in der Europäischen Union. Wie kann man die EU wirksam stärken?“ Wie man sich denken kann, war die herrschende Meinung darüber, wie man die EU stärken solle, nicht die eines Emmanuel Macron. Zum Abschluss des Programms am Samstag wurde ein Treffen der PiS- und Fidesz-Jugend mit den Präsidenten des polnischen Sejm und des ungarischen Parlaments, Marek Kuchciński und László Kövér organisiert. Am Sonntag krönte eine gemeinsam in der Kathedrale von Przemyśl gefeierte Messe das Viertagetreffen.
Die Idee am Ursprung dieser „Sommeruniversität“, die im November inmitten eines mit feinem Schnee bedeckten Parks stattfand, wurde wie folgt vom Direktor des Felczak-Instituts, Maciej Szymanowksi, formuliert:
„Während wir nicht wissen, was uns die Zukunft bescheren wird, wissen wir mit Sicherheit, wer diese Zukunft gestalten wird. Das sind junge Leute wie diejenigen zweihundert, die wir nach Krasiczyn eingeladen haben, junge Leute aus Großstädten wie Warschau, Krakau oder Budapest, aber auch aus kleineren Ortschaften. Es ist diese Jugend, der wir das Wissen von Menschen vermitteln wollen, die hohe öffentliche Ämter bekleiden, Universitätsprofessoren, Experten, Journalisten… (…) Irgendwo im Süden Polens, weit weg von den laufenden Problemen, in einem prächtigen Rahmen haben wir ein bißchen Zeit gefunden, um über wichtige Themen für Polen, für Ungarn und für Europa zu diskutieren.“