Europäische Union – Die ungarische Justizministerin Judit Varga kündigte am gestrigen 20. Mai, an, daß die von den Szeklern initiierte europäische Petition zugunsten der europäischen Nationalregionen, deren Sprecher Attila Dabis wir vor kurzem interviewt haben, weitere sechs Monate bekommen hat, um fehlende Unterschriften in mindestens vier Ländern sammeln zu können.
Eine weitere Chance, die Bürgerinitiative zu fördern
Die ungarische Justizministerin Judit Varga erklärte: „Die europäische Bürgerinitiative des Nationalrats der Szekler hat eine neue Chance! Zusätzlich zu den Organisatoren habe ich mich auch an die Europäische Kommission gewandt, um die Frist für das Sammeln von Unterschriften zu verlängern, da die von den Mitgliedstaaten aufgrund der Coronavirus-Epidemie auferlegten Reise- und Ausreisebeschränkungen das Sammeln von Unterschriften äußerst schwierig gemacht haben. Wir können sagen, dass es ein Erfolg ist, dass die EU-Bürger dank des heutigen Vorschlags der Kommission erneut die Möglichkeit haben werden, die Initiative zu unterstützen. Wenn das Europäische Parlament und der Rat den Vorschlag annehmen, verlängert sich die Frist für das Sammeln von Unterschriften um weitere sechs Monate.“
Eine bestimmte Anzahl von Unterschriften muss in mindestens sieben Ländern eingeholt werden
„Dank der vorbildlichen ungarischen Zusammenarbeit wird die Initiative bereits von mehr als einer Million EU-Bürgern unterstützt. Zusätzlich zum Kriterium der Million Unterschriften muss jedoch in mindestens sieben Mitgliedstaaten eine bestimmte Anzahl von Unterschriften eingeholt werden. Denken Sie daran, dass die allgemeine Botschaft umso stärker ist, je mehr Unterschriften Sie sammeln. Alle ungarischen Unterschriften zählen!“ sagte sie anschließend. In Ungarn profitierte die Initiative von einer außergewöhnlichen Mobilisierung, die über alle Lager hinweg hinausging: Persönlichkeiten aller Parteien, Sportler und Sänger, Schauspieler und Regisseure haben zur Unterzeichnung aufgerufen. Die ungarischen Gemeinden in der Slowakei und in Rumänien haben es auch ermöglicht, die Unterschriftenquote in diesen beiden Ländern zu erreichen. Es bleibt somit noch die Unterschriftenquote in vier weiteren Ländern zu erreichen.
Alle nationalen Minderheiten sind direkt betroffen
Die Visegrád Post wird im weiteren Verlauf natürlich auf dieses Thema zurückkommen und Sie informieren, sobald Sie – sofern Sie dies noch nicht getan haben – diese sehr wichtige Petition für die kulturelle Nachhaltigkeit nationaler Minderheiten in Europa erneut unterzeichnen können, denn diese Frage ist nicht nur eine szeklerische oder ungarische Frage, sondern betrifft unmittelbar alle nationalen Minderheiten und Volksgruppen in Europa, sprich alle indigenen Völker Europas, die manchmal einer jakobinischen Politik der Assimilation ausgesetzt sind.