Ungarn – Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán spricht schon seit einigen Jahren davon, wie wichtig es ist, sich mit Gold einzudecken. Am 6. Juli 2021 besuchte der konservative Politiker die Ungarische Nationalbank und hielt bei dieser Gelegenheit eine kurze Rede:
„Auch ich begrüße alle Anwesenden recht herzlich, besonders den Präsidenten der Notenbank, der alle wichtigen Dinge gesagt hat. Ich möchte dies nur durch einige Bemerkungen ergänzen.
Es ist tatsächlich so geschehen, dass ich und ähnlich meine Berater darauf aufmerksam geworden sind, wie es vor einigen Jahren auf dem Goldmarkt zu Bewegungen kam und sich die Goldankaufs- und Goldreservepolitik der Notenbanken veränderte. Und wir versuchten zu verstehen, was geschah, und wir hatten den Eindruck, dass sich die Überzeugung herausgebildet hatte, die der Präsident der Notenbank vorhin so wortgewaltig wiedergegeben hat, nach der es zwar Geld auf dem Markt gibt, Kredite sind in hoher Zahl erreichbar, doch kommen Zeiten, in denen es nicht sicher sein wird, sich nur auf Kredite zu stützen. Was verständlich ist, denn wenn jemand schon jemand anderen gebeten hat, ihm Geld zu borgen, so kennt er die Handbewegung, wer das Geld gibt, dessen Hand ist oben, und wer es erhält dessen Hand ist unten, das ist nun einmal so. Deshalb ist es gut, wenn man sich auf den in der modernen Wirtschaft unverzichtbaren Kredit stützt, doch nur der Kredit ist nicht ausreichend, denn in einem gegebenen Moment – und in den vergangenen Jahrzehnten gab es solche Momente – kann sich herausstellen, dass die eigene Wirtschaft verletzlich ist. Wir haben also aus den internationalen Bewegungen die Schlussfolgerung gezogen, der Notenbank zum Überdenken nahezulegen, diesen Prozess zu verstehen und wenn notwendig, dann im Zusammenhang damit Entscheidungen zu treffen, was sie auch gemacht haben, und ich gratuliere dazu. Die Regierung respektiert die Unabhängigkeit der Notenbank, also konnten wir nur soviel sagen: Es soll mehr sein und es soll zu Hause sein. Um wie viel mehr und ab wann, diese Fragen gehörten nicht zu unseren Zuständigkeiten, denn wir sind zugleich auch darauf aufmerksam geworden, dass von den traditionellen Aufbewahrungsorten mehrere Länder, mehrere europäische Länder als Ergebnis der hier beschriebenen, komplizierten, mehrere Jahre dauernden Prozedur begonnen hatten, also die außerhalb der eigenen Heimat in Tresorräumen ihr Gold aufbewahrenden Länder begannen damit, ihre Goldreserven in mehreren Einheiten nach Hause zurückzubringen. Und in solchen Momenten ist es immer gut, zu verstehen, warum andere so handeln, wie sie handeln, denn daraus kann man dann Schlussfolgerungen für die eigene Arbeit ziehen. Dies ist also eine gemeinsame Aktion, die natürlich von der Regierung ausging, doch entstand die heutige Situation unter vollkommener Respektierung der Unabhängigkeit der Notenbank.
Die Frage ist natürlich, ob es für die Menschen wichtig ist, dass hier viel Gold ist. Meiner Ansicht nach ist es wichtig, denn damit die Menschen Geld haben, sind zwei Dinge nötig: Das Geld selbst – wir bewahren hier im Übrigen nicht nur Gold, sondern auch Bargeld auf –, und die andere wichtige Sache ist, dass das Geld einen Wert besitzen muss. Den Wert des Geldes garantieren heute in Ungarn drei Dinge, deshalb kann ein jeder hinsichtlich des Wertes seines Geldes beruhigt sein. Dies garantieren das Gold, die Notenbank und die Regierung. Jetzt haben wir uns drei für einen Moment in einer Zelle aufgehalten, denn hier wird sowohl das Bargeld als auch das Gold unter Sicherheitsvorkehrungen aufbewahrt, die den modernsten internationalen und höchsten Anforderungen genügen. Deshalb war es auch gut zu sehen, dass dies kein Saftladen ist, so wie jetzt auch das Land kein Saftladen mehr ist, sondern ein sehr ernsthafter Ort, der auch im technologischen Wettbewerb, der auch den internationalen Wettbewerb des Geldverkehrs und der Geldaufbewahrung bedeutet, Ungarn auf einem der vorderen Ränge positioniert.
Ich gratuliere dem Präsidenten der Notenbank. Es kommen unruhige Zeiten, gefährliche Zeiten, die Welt wird ihr Leben nicht an dem gleichen Punkt fortsetzen, wo sie sie vor der Pandemie beendet hat, und in solchen Zeiten sind Reserven, Deckung und Sicherheit notwendig. Ich bedanke mich beim Herrn Präsidenten, dass er in Zusammenarbeit mit der Regierung den Bürgern des Landes diese Reserve, diese Deckung und diese Sicherheit bietet.“