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Coronavirus: Die Lage am 11. März in den Visegrád-Ländern und Österreich

Lesezeit: 3 Minuten

Von der Redaktion.

Ungarn

  • Am März 2020 gab es in Ungarn 16 infizierte Personen, während 65 sich in Quarantäne befanden. Bisher ist noch niemand daran gestorben.
  • Der Gefahrenzustand wurde am Mittwoch, den 11. März 2020 ausgerufen. Demnach kann die Regierung Fahrzeuge und Produktionsstätten beschlagnahmen bzw. den Zugang zu öffentlichen Plätzen einschränken.
  • Die Leute, die aus China, Südkorea und dem Iran ankommen, dürfen ungarisches Gebiet nicht betreten, außer sie sind ungarische Staatsbürger; in dem Fall werden unter Quarantäne gestellt (Ausnahmeregelungen können für die Ehe-/Lebenspartner von Ungarn entsprechend getroffen werden)
  • Ab dem Mittwoch 11. März 2020 abends (um Mitternacht) sind sämtliche Verkehrswege (per Bus, per Zug oder per Luft) mit Slowenien und Österreich suspendiert.
  • Die Grenzkontrollen mit den Schengen-Staaten Österreich und Slowenien werden wieder eingerichtet. An den Grenzen zu Kroatien, Serbien, Rumänien und der Ukraine erfolgen weiterhin wie bisher Grenzkontrollen. Derzeit gibt es allein an der slowakischen Grenze keine Kontrollen.

Man merke allerdings, dass die Lage an der ungarisch-rumänischen Grenze (insbesondere in Nagylak) weiterhin sehr gespannt ist, da zahlreiche Rumänen, die in Italien arbeiten, in ihre Heimat zurückkehren möchten, ohne jedoch unter Quarantäne gestellt zu werden. Demnach haben die rumänischen Behörden Gendarmen an der Grenze aufgestellt.

  • Die Veranstaltungen im Freien mit mehr als 500 Personen und die Veranstaltungen in geschlossenen Räumen mit mehr als 100 Personen sind verboten. Das betrifft ebenfalls die Feier für den Nationalfeiertag am 15. März. Diesbezügliche Beratungen sollen noch mit den religiösen Vertretern stattfinden.
  • Die Universitätsgebäuden sind bis auf weiteres geschlossen. Der Unterricht wird online im Internet erfolgen.
  • Eine neue Klinik wird gerade in Budapest im Eiltempo gebaut, um zusätzliche Personen empfangen zu können, die sich in Quarantäne befinden. Derzeit befinden sich die Personen unter Quarantäne im Szent-László-Krankenhaus im 9. Bezirk von Budapest.
  • Zwei iranische Studenten, die ihre Quarantänepflicht nicht beachtet hatten, werden am Ende ihrer Quarantäne aus dem Lande ausgewiesen und ihre Aufenthaltsgenehmigung wird annulliert. Die Personen, die Quarantänemaßnahmen nicht beachten, können strafrechtlich verfolgt werden, wenn sie andere Menschen anstecken.
  • Die Geldscheine sollen dekontaminiert werden.
  • Das Verbreiten von falschen Nachrichten im Bezug auf den Coronavirus wird als Straftat betrachtet.
  • Die Regierung trifft Maßnahmen bezüglich Preiskontrolle, um Mißbräuche wegen der derzeitigen Lage zu ahnden.

Österreich

  • Es gab am März 2020 insgesamt 308 Coronavirus-Fälle und einen ersten Todesfall in Österreich.
  • Bundeskanzler Kurz (u.a. gemeinsam mit den Vertretern von Arbeiter- bzw. Wirtschaftskammer) hat am 11. März 2020 angekündigt, dass die Gymnasien ab Montag 16. März bis zu Ostern (12. April) geschlossen werden und der Unterricht via Internet erfolgen soll. Was die jüngeren Kinder betrifft, so werden sie aufgefordert ab Mittwoch 18. März zuhause zu bleiben, wenn ihre Eltern sie betreuen können. Die anderen werden trotzdem in den Schulen betreut, da es ausdrücklich gebeten wurde, diese nicht unter Obhut der Großeltern zu stellen.

Am 10. März waren schon andere Maßnahmen bekannt gemacht worden:

  • Die Veranstaltungen im Freien mit mehr als 500 Personen und die Veranstaltungen in geschlossenen Räumen mit mehr als 100 Personen sind verboten. Diese Maßnahmen können sowohl Sportveranstaltungen, Gaststätten bzw. Kirchen etc. betreffen.
  • Die Grenze mit Italien wird ab sofort kontrolliert. Niemand kann mehr von Italien aus nach Österreich ohne ärztliches Attest oder ohne unter Quarantäne gestellt zu werden. Es verkehren keine Züge, Flugzeuge oder Busse mehr zwischen Österreich und Italien.
  • Die Regierung hat die Menschen aufgefordert die sozialen Kontakte auf ein Mindestmaß zu reduzieren.

Slowakei

  • Am März 2020 gab es 10 Coronavirus-Fälle in der Slowakei.
  • Öffentliche Veranstaltungen sind verboten.
  • Die meisten Schulen sind geschlossen.
  • Die aus Risikogebieten (Italien, China, Südkorea, Iran) ankommenden Personen müssen zuhause unter Quarantäne bleiben.
  • Vorbeugende Gesundheitskontrollen können an den Grenzübergängen erfolgen.

Polen

  • Am 12. März 2020 gab es 47 Coronavirus-Fälle in Polen.
  • Gesundheitskontrollen an der Grenze und in den Flughäfen.
  • Große öffentliche Veranstaltungen sind verboten.
  • Schulen und Kulturhäuser sind für zwei Wochen geschlossen.
  • Desinfektionsmittel soll von nun an massiv produziert werden.
  • Die Regierung hat finanzielle Maßnahmen für die Eltern angekündigt, die ihre Kinder betreuen lassen müssen, während die Schulen geschlossen sind.

Tschechien

  • Unter den vier Visegrád-Ländern ist Tschechien am meisten betroffen. Dort gab es am 12. März 2020 insgesamt 94 Coronavirus-Fälle.
  • Die Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen sind verboten.
  • Die Schulen und die meisten Universitäten sind geschlossen. Touristische Sehenswürdigkeiten und Kulturhäuser sind geschlossen.
  • Alle aus Italien ankommenden Personen müssen unter Quarantäne gestellt werden.
  • Es gibt derzeit keine Flüge von und nach China, Norditalien und Südkorea mehr.