Skip to content Skip to sidebar Skip to footer

Migranten und Wahlen in Slowenien: die Zukunft vom Balkan auf der Kippe?

Lesezeit: 2 Minuten

Slowenien – Die Migranten lagern in Sarajevo und Slowenien befürchtet die Ankunft von bis zu 60.000 Illegalen aus Bosnien: die Wahlen in Slowenien werden auf den Ausgang dieser Sache sehr schwer wiegen.

Als wir die Möglichkeit einer neuen Migrantenkrise auf dem Balkan mit dem Transit durch Bosnien bzw. das relative Schweigen der kroatischen Behörden diesbezüglich erwähnten, begannen die kroatischen Zeitungen gerade über alarmierende Perspektiven für Kroatien zu berichten, mit 60.000 potentiellen Migranten, die sich gemäß den slowenischen Behörden von Bosnien aus auf den Weg machen könnten.

Nunmehr haben Gruppen von Migranten aus der gesamten arabisch-muslimischen Welt (von Algerien bis Pakistan) illegale Lager mitten in Sarajevo eingerichtet.

Trotz des fortgesetzten Schweigens der kroatischen Behörden über die Migrationsgefahr sind Befehle zur bescheidenen Verstärkung der Kontrollen an der Grenze zu Bosnien erteilt worden. Allerdings, mit 933 km gemeinsamer Grenze mit Bosnien wird es keine leichte Sache sein.

Inoffizielle Quellen erwähnen um die 1300 illegale Grenzübertrittsversuche nach Slowenien (von Kroatien aus) während des ersten Quartals 2018, sprich beinahe 4mal mehr als in der gleichen Periode des Vorjahres.

Die erwähnte neue Balkanroute scheint Serbien völlig umzugehen, da sie nun über Albanien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina und Kroatien nach Slowenien führt.

Anläßlich eines Treffens zwischen den Ländern der Visegrád-Gruppe und denen des Balkans in Athen erklärte der ungarische Außenminister Péter Szijjártó am 11. Mai, dass man eine Migrantenwelle für diesen Sommer auf dem Balkan erwarten könnte, bzw. dass alles von der Türkei und ihrem Willen abhängen würde, die Migranten in der Türkei aufzuhalten, da die Grenzen Südosteuropas völlig offen und unbewacht sind. Péter Szijjártó fügte hinzu, dass die Konflikte und Streitigkeiten in den internationalen Debatten, sei es bei der UNO oder innerhalb der EU, neue Migrationswellen eher fördern als bremsen würden.

An diesem gleichen 11. Mai befand sich Viktor Orbán in Slowenien (das am 3. Juni infolge des Rücktritts der bisherigen Regierung ein neues Parlament wählen soll) um den Wahlkampf des Konservativen Janez Janša zu unterstützen, der schon zweimal Ministerpräsident von Slowenien gewesen ist.

In seiner Rede im Obermurgebiet (ung. Muravidék), wo eine kleine ungarische Minderheit zuhause ist, betonte der neulich wiedergewählte ungarische Ministerpräsident die Migrationsgefahr und das Risiko für die europäischen Völker, ihre Länder zu verlieren. Im Zusammenhang mit der potentiellen Ankunft von Zehntausenden von Migranten an der slowenischen Grenze (die auch die Außengrenze des Schengenraums ist, da Kroatien daran nicht teilnimmt) ist es möglich, dass dieses Thema bzw. die Unterstützung Viktor Orbáns schwerer wiegen als vorgesehen.